lucky strikes (the sacred and the profane) : Rubrik:jeden tag 1 kleiner tod
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the sacred and the profane
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2013-02-28T11:19:01Z
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Therapeuten, Putzfrauen, Hausärzte, Späti-Verkäufer
http://luckystrike.twoday.net/stories/156264793/
"Sagense mal, trinken Sie die eigentlich immer alle selber?" fragt der solariumbenutzende, augenbrauengezupfte metrosexuelle türkische Spätiverkäufer mit seinem scheuen, süßen Lächeln, und zeigt auf die zwei Flaschen Airen, die ich grade aus seinem gutsortimentierten Kühlschrank geholt habe. (Selbstverständlich trinken oder rauchen die Brüder nicht, sie ernähren sich nur von der Sucht der anderen.)<br />
<br />
In der Tat, das hatte ich vor, die anstrengende Höllenzeit der letzten beiden Wochen wollte ich gerne in den zwei Flaschen Weißwein ertränken, bzw. ausprobieren, wie weit ich damit komme. <br />
<br />
"NÖ!" sage ich stattdessen, mit hoffentlich fester Stimme, "aber bei uns kommt immer ganz schön was weg..." und bin nicht nur ein wenig beschämt.
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jeden tag 1 kleiner tod
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2012-09-23T09:45:00Z
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Pour ne pas vivre seul / Um nicht allein zu sein
http://luckystrike.twoday.net/stories/115271026/
Nicht wahr, Sie haben in den letzten Monaten oft gedacht, na Mensch, beim Lucky ist ja auch gar nichts mehr los, das lohnt sich ja gar nicht mehr da vorbeizuschauen!? Recht haben Sie, los ist hier nix (und war wohl auch noch nie wirklich, aber ob es sich lohnt, hier vorbeizuschauen, werden Sie dann selber entscheiden müssen.)<br />
<br />
Manchmal ist es ja so, man sitzt zufrieden vor sich rum an einem hundsgewöhnlichen Wochentag, in der immer noch warmen Sommerluft auf der Terrasse, der leichte Wind weht einem gelegentlich ein wohliges Geißblattdüftchen aus dem Kübel gegenüber in die Nase, denkt an nur wenig Böses und nippt am Weißweinchen, und dann spielt das böse Musikprogramm auf Shuffle ein Lied, und man schaut auf den Vollmond und ist mal wieder völlig gekegelt. <br />
Mesdames et Messieurs, je vous presente: Dalida: Pour ne pas vivre seul / Um nicht allein zu sein<br />
(Hören sie sich das ruhig mal richtig an, nicht so zimperlich! Klar kann man sagen, Dalida war ne melodramatische Glamourpuss und ein wenig peinlich, aber nu hörense sich das doch mal ruhig an!)<br />
<br />
<object width="420" height="315"><param name="movie" value="https://www.youtube.com/v/pznJlBdYROs?version=3&hl=de_DE"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="https://www.youtube.com/v/pznJlBdYROs?version=3&hl=de_DE" type="application/x-shockwave-flash" width="380" height="280" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object><br />
<br />
Hier der französische Text, die Version selbst ist auf Deutsch, und mal ausnahmsweise kongenial und recht unpeinlich ins Deutsche übertragen von Eckhard Hachfeld (übrigens später Volker Ludwig, Gründer des Grips-Theaters, Linje 1, vastehnse? Deutscher Text in den Kommentaren)<br />
Dalida selbst hat sich übrigens mit 54 Jahren das Leben genommen, mit dem Hinweis, jenes sei "unerträglich geworden" (keine Angst, ich habe nicht den selben Plan)<br />
Hier der Originaltext: <br />
<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
On vit avec un chien<br />
On vie avec des roses<br />
ou avec une croix<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
On's fait du cinéma<br />
On aime un souvenir<br />
une ombre, n'importe quoi<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
On vit pour le printemps<br />
et quand le printemps meurt<br />
pour le prochain printemps<br />
Pour ne pas vivre seule<br />
Je t'aime et je t'attends<br />
pour avoir l'illusion<br />
de ne pas vivre seule<br />
de ne pas vivre seule<br />
<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
des filles aiment des filles<br />
et l'on voit des garçons<br />
épouser des garçons<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
D'autres font des enfants<br />
des enfants qui sont seuls<br />
comme tous les enfants<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
On fait des cathédrales<br />
où tous ceux qui sont seuls<br />
s'accrochent à une étoile<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
Je t'aime et je t'attends<br />
pour avoir l'illusion<br />
de ne pas vivre seul<br />
<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
On se fait des amis<br />
et on les réunit<br />
quand vient les soirs d'ennui<br />
On vit pour son argent<br />
ses rêves, ses palaces<br />
mais on a jamais fait<br />
un cercueil à deux places<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
Moi je vis avec toi<br />
je suis seule avec toi<br />
tu es seul avec moi<br />
Pour ne pas vivre seul<br />
On vit comme ceux qui veulent<br />
se donner l'illusion<br />
de ne pas vivre seul<br />
<br />
Autschn, gell?
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
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2012-08-01T20:14:00Z
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Eine Klasse für sich - aber nicht für mich
http://luckystrike.twoday.net/stories/97021740/
Manchmal ticken meine Instinkte ja doch richtig: ein 25-Jahre-Abitreffen war angesetzt für letztes Wochenende, und eigentlich hätte es mich ja brennend interessiert, was aus allen geworden ist. <br />
Allen? Nee, eben nicht. <br />
Ich bin immer super gerne zur Schule gegangen, ich hatte ja sonst zu wenig Sozialleben außer mit verschrobenen alten Frauen, wir hatten ziemlich viel Spaß (mal abgesehen von der Unwürdigkeit, die Schule an sich meistens ist) und damals dachte ich, ich müßte sterben, wenn das alles mal zu Ende ginge. War aber nicht so. <br />
<br />
Zu gerne hätte ich die Uli (meine erste Liebe) gesehen, Günther, immer so sexy bullig und ein bißchen dumm, also genau mein Raster, auch wenn ich das damals noch nicht so genau raffte, gewußt, was aus diesen ekelhaften CDU- und SPD-Streberarschlöchern geworden ist, und wie schwul Jörg und Thilo denn nun wirklich geworden sind. Oder Guido, mit dem ich (ich!) nachmittags den Kraftraum (!) genutzt habe, und sogar gemeinsam, aber jeder für sich, die Duschen benutzt hatte. <br />
<br />
Dann aber dachte ich, es kommen eh nur die, wo man höllisch aufpassen mußte, daß die einen in der Pause oder auf einer Party mit ihren langweilgen Zeug in einer Ecke festquatschen, so daß man den Hauptspaß verpaßt. Die anderen haben ein Leben und bleiben fern. <br />
<br />
So scheint es denn auch gewesen zu sein, das einzige Feedback auf meine Absage bei Gabi, einer der Organisatorinnen, war, daß sie mit ihrem Freud ja auch jedes Jahr den weiten Weg nach Berlin auf sich nimmt, und sich freut, denn dann kann sie mich ja jetzt mal besuchen (N-O-T!) und von Thomas, eben jenem Früh-SPD-Aas, jetzt wohl Apotheker in einer Kleinstadt, der mich anscheinend vermißt hat und sich per Mail meldete. <br />
Gut, daß ich nicht bei Facebook bin.
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
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2012-05-15T18:37:00Z
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Die Rache der Belle Rosen
http://luckystrike.twoday.net/stories/64967616/
oder: My own private Poseidon Adventure<br />
<br />
Das hätte ich mir ja denken können, daß das Karma das nicht auf sich sitzen läßt, daß ich die arme heldenhafte Belle Rosen ausgelacht habe in der Silvesternacht, obwohl sie mit ihrem Einsatz das ganze Schiff nebst Besatzung gerettet hat, und das nur, weil sie eben ein bissel dick ist, man bei ihrem Tauchgang ihre nicht eben zierlichen Schlüpper sieht und weil der Dickmadam danach die Puste ausgeht und sie stirbt. <br />
Daß Shelley Winters das noch viel weniger auf sich sitzen läßt, geschenkt. <br />
<br />
Und so kam es am Sonntagmorgen, nachdem man schlecht geschlafen hat, weil der wichtigste und größte Heizköper ausgefallen ist, zum höchstpersönlichen Poseidon Adventure. <br />
Beim Versuch, den Heizkörper zu entlüften bricht das Ventil und man sieht sich einem strammen, anderthalb Meter hohen Strahl Heizungswasser ausgesetzt. <br />
Natürlich Sonntags morgens um 10, und vor dem ersten Kaffee. Zumindest schnell noch den Fernseher weggeschoben, ansonsten steht alles auf Weltuntergang. <br />
<br />
Was würden Sie tun an einem Sonntagmorgen? Hausmeister und -verwaltung kann man komplett vergessen, ruft man in einem solchen Fall die Feuerwehr?<br />
Er wird es bereut haben, daß er mir seine Visitenkarte dagelassen hatte, aber immerhin ging er ans Telefon, und so kam es, daß ein tapferer, heldenhafter Heizungsmensch sich am Sonntagmorgen aus Kaulsdorf extra ins Auto warf, natürlich nicht, ohne daß ihn der gute Lucky auf herzzerreißende bejammern mußte. <br />
Ein Hoch dem Handwerk! Wer hätte gedacht, daß es so etwas noch gibt!<br />
Und jetzt, nachdem ich ca. 100 Liter Wasser, also 10 große Eimer, aufgewischt habe, hoffe ich auf einen trockeneren Verlauf des Restsonntags.
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
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2012-02-05T11:18:00Z
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Der Vollständigkeit halber
http://luckystrike.twoday.net/stories/59209746/
möchte ich hier in meinem öffentlichen Tagebuch vermerken, daß ich auch in diesem Jahr wieder in die Eifel fahre, um dort Weihnachten mit den Resten der Familie zu <strike>feiern</strike> begehen. <br />
Nicht daß ich das Bedürfnis hätte, aber auch nicht, daß ich denselben Weihnachtshaß hätte wie früher. Es ist mir schlicht egal und nicht nur ein wenig lästig. Aber nicht lästig genug, um das Drama anzustoßen, welches es würde, wenn ich der Schwester sagen würde, ich komme dieses Jahr nicht. Dazu ist es wieder nicht wichtig genug. <br />
Tscha, immer noch gefangen. <br />
Immerhin, ich werde vom Neffen chauffiert, das ist doch auch was.<br />
Ein Geschenk weniger zu besorgen, ein Haus weniger zu besuchen, dafür Blumen für ein Grab mehr zu besorgen. Auch das ist also bald überstanden, mangels Nachschub Leuten,die mir etwas bedeuten und die auch noch <a href="http://luckystrike.twoday.net/stories/49607893/">wegsterben</a> könnten. <br />
Keine Zimtwaffeln mehr dieses Jahr von Maria, und auch keine gestrickten Strümpfe mehr, ein Brauch den Maria von Godi übernommen hatte, die diesen Brauch von Mom übernommen hatte, nach deren Tod, und extra dafür in den letzten Jahren noch Stricken gelernt hatte. <br />
Oder sollte das Strümpfe stricken so eine Art Staffellauf des Todes gewesen sein, der nun vielleicht andlich unterbrochen ist? Ich werde vorsichtshalber alle strickenden Menschen vor Ort warnen.
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
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2011-12-22T10:04:00Z
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Hello Darkness my old Friend
http://luckystrike.twoday.net/stories/42993570/
Abgesehen von einem letzten würdigen Sonntag mit halbleckem Schlauchboot habe ich den Abschied vom Sommer schon am Samstag abend zelebriert, im warmen Dunkel auf der Terrasse, nur mit Wein (für mich) und Water (for Elephants) als Gesellschaft, und einer einzigen Gardenienblüte, die mich mit ihrem Duft umfing. <br />
<br />
Wenn man einen Grauganszug am Himmel sieht und ihre Rufe hört, das ist der Punkt, wo der Sommer endgültig vorbei ist. Am Samstag habe habe ich sie zwar nicht mehr sehen können, aber hören. Alle drei Minuten ein neuer Zug, mit hundertfachem Stimmengewirr. Idiotisch, ich habe immer bei einem einzigen Zug gedacht, das wärs jetzt, dabei müssen Millionen Gänse nach Süden, vielleicht sogar Milliarden, und der überaus belebte dunkle Himmel über mir war schon irre beeindruckend. <br />
<br />
Wenn tausende Organismen so unbeirrt wissen, wann und wohin sie navigieren müssen - warum kann man das nicht auch? The Summer has ended and we are not yet saved. Maybe we never will be. Aber ich wiederhole mich.
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
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2011-10-06T09:42:00Z
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Sour Times
http://luckystrike.twoday.net/stories/16565042/
Und wenn Sie dachten, daß 5 Jahre 2 Monate und 3 Wochen eine furchtbar lange Zeit sind, dann versuchen Sie es mal mit <a href="http://luckystrike.twoday.net/stories/1830916/">11 Jahren, 2 Monaten und 3 Wochen.</a><br />
(Ich hatte mich übrigens damals verrechnet, es waren 6 Jahre und so weiter. Aber da kommts dann auch nicht mehr drauf an.)<br />
Ach.
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jeden tag 1 kleiner tod
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2011-04-15T08:45:00Z
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Wo sollse denn herkommen, die Felicidad?
http://luckystrike.twoday.net/stories/16543493/
<i>(aus der bezaubernden Collage "Jetzt hat sie's" von Katharina Franck)</i><br />
<br />
Nee im Ernst, ich frag mich, wo man das immer hernehmen soll, jeden Tag antreten, mild und freundlich sein, nur um dann wieder nach Hause zu fahren. Allein allein.<br />
<br />
Und dann noch diese Arschlochnarzisse: Da kauft man so ein Töpfchen mit winzigen Trieben und Knöspchen, pflanzt es mit Liebe und Vorfreude ein, und was macht das blöde Stück: wächst und streckt sich, und steckt seine Blüten in die andere Richtung, dreht mir so den Rücken zu - was ein Arschloch!<br />
<br />
(Edit: Oder es war doch nur das kleine Frühlingsgrippchen, das so runtergezogen hat - ich bleib heut mal mit dem Arsch zuhause, vielleicht hilft das)<br />
<br />
<img title="" height="300" alt="narziss" width="400" src="http://static.twoday.net/luckystrike/images/narziss.jpg" />
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jeden tag 1 kleiner tod
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2011-03-30T07:46:00Z
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Sieben aus acht - auweia, Demenz!
http://luckystrike.twoday.net/stories/14885456/
Wie kann einem die Krankenkasse sowas ins Haus schicken? <br />
Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen? Ja! Schwierigkeiten mit technischen Geräten? Ja! Nicht an den laufenden Monat erinnern können? Ja! Ja! Ja! Sieben von acht - muß ich jetzt ins Heim?<br />
<img title="" height="371" alt="demenz" width="400" src="http://static.twoday.net/luckystrike/images/demenz.jpg" />
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2011-03-18T09:42:00Z
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Five Fathoms Deep
http://luckystrike.twoday.net/stories/14650367/
Auf dem Weg zur Arbeit, an der großen Kreuzung unter der Hochbahn, war mal so ein kleines elysisches Arrangement, ein kleines Stück Romantik mit Baum, Strauch und einer Wiese voller Krokusse, Osterglocken, Schneeglöckchen und so weiter - ein kleines Pastoral unter der Gotham-Konstruktion der Stahlpfeiler der U-Bahn.<br />
Letztes Jahr war da eine große Baustelle, und jetzt ist da nur noch ein großer Haufen Schlamm und Beton. <br />
Jedesmal, wenn jetzt ich an der Ampel stehe, muß ich an die armen kleinen Blumenzwiebeln denken, die jetzt vielleicht zehn Meter unter der Erde sich strecken und recken, weil es an der Zeit ist, und ihre Blüten und Blätter gen Sonne schicken wollen, allein, es reicht nicht und nutzt nicht, und vielleicht wissen sie nicht mal mehr wo oben und unten ist. <br />
<br />
Das schneidet mir tatsächlich physisch die Luft ab, sogar jetzt, wo ich es schreibe.
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
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2011-02-24T09:28:00Z
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Tidings of Comfort & Joy?
http://luckystrike.twoday.net/stories/8428274/
Grade hat mein Magen-Herz-Gegend einen doppelten Handstandüberschlag gemacht - Annie Lennox hat eine neue Platte (YEAH) mit - Weihnachtsliedern (ÜRGS ogottogott!)<br />
Ausgerechnet - bjäch!<br />
("Atmosphere - that's very important" sagt sie, und knallt ein Teelicht aufs Sideboard wie ein Pfund Mett, im Dokuvideo)<br />
Kurz <a href="http://www.myvideo.de/watch/7842450/Annie_Lennox_God_Rest_Ye_Merry_Gentleman">reinschauen und -hören</a> mußte ich natürlich doch (das Video ist so eine Art Rattenfänger Weihnacht mit ohne Kelly-Family), traditionelle Weihnachtslieder, komplett unironisch und ernst gemeint, wie grauenhaft, wie kann ich ihr das jemals verzeihen? Ok, in England und den USA hat man ein anderes Verhältnis zu sowas, aber! Und dann doch, nicht schlecht arrangiert, warum denn eigentlich nicht, warum sich nicht einfach mal einlassen?<br />
LUCKY! Backpfeife rechts und links - Weihnachten und du, das ist wie Weihwasser und Teufel, wirst du alt und milde? Pfui! Sofort raus und weg da! Schäm dich!
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2010-11-12T10:07:00Z
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Die Lebenden und die Toten
http://luckystrike.twoday.net/stories/6456009/
<i>Ich werfe einen Stein ins Wasser<br />
und mache keine Wellen.<br />
Ich sehe meine Zeit<br />
in dieser Welt zerschellen.<br />
Ich sitze auf dem Rücksitz<br />
und bin froh,<br />
dass ich nicht fahr.<br />
Ich sehe das, was ist<br />
und das, was war.<br />
<br />
Und ich denk an die<br />
vom Aussterben bedrohten.<br />
Ich denke an die Lebenden<br />
und an die Toten.<br />
An alle, die Propheten warn für mich.<br />
Und immer wieder<br />
denk ich an Dich.<br />
<br />
Alle Stationen meiner Reise<br />
fliegen an mir vorbei.<br />
Alles was noch kommt,<br />
ich lass mich drauf ein.<br />
Ich bin hinten auf dem Sitz<br />
und lass mich fallen.<br />
Es geht nicht mehr zurück,<br />
es geht voran.<br />
<br />
Und ich denk an die<br />
vom Aussterben bedrohten.<br />
Ich denke an die Lebenden<br />
und an die Toten.<br />
An alle, die Propheten warn für mich.<br />
Und immer wieder<br />
denk ich an Dich.<br />
<br />
Ich frag mich an der Kreuzung,<br />
ob das Leben mich verbiegt.<br />
Oder lieg ich genau richtig ?<br />
Und wie lange es mich noch gibt.<br />
Ich hör Dich noch sagen,<br />
am Besten immer quer.<br />
Halt mir einen Platz frei,<br />
denn Du reist jetzt ja mehr.<br />
<br />
Und ich denk an die<br />
vom Aussterben bedrohten.<br />
Ich denke an die Lebenden<br />
und an die Toten.<br />
An alle, die Propheten warn für mich.<br />
Und immer wieder<br />
denk ich an Dich.<br />
Und immer wieder<br />
denk ich an Dich.</i><br />
<br />
Ich hab ja auch schon <a href="http://luckystrike.twoday.net/stories/5798265/">fürchterlich</a> über Annette Humpe bzw. über Ich + Ich gelästert, aber wenn sie es gut macht, macht sie es unlaublich gut. Ich möchte dem Universum danken, daß es sie gibt.<br />
Zum Gedenken an Luzia, der Lucky Mom, zum Geburtstag.<br />
<br />
Und von den Lebenden, die gibts ja auch, gibts morgen mehr, denke ich.
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2010-08-05T21:19:00Z
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Hausmeister Massenmord & Aufrüstung
http://luckystrike.twoday.net/stories/6438323/
Neben all den kleinen Hausmeistersachen wie Fenster lackieren, Silikon im Bad verschmieren, herausgefallene Steine wieder einzementieren besteht meine Haupttätigkeit hier im Fliegen töten. <br />
Ich bin zwar nicht so wendig wie die gute alte Lucky-Mom, habe am Ende des Tages aber auch eine gute Masse Leichen vorzuweisen, wenn man die Wohnküche ausfegt. <br />
Dabei sind die Fliegen gar nicht mal so dumm, die gewiefteren setzen sich nämlich zum Beispiel gleich auf die Klatsche und denken sich da seien sie sicher. <br />
Aber nicht mit mir, ich habe nämlich noch eine zweite Klatsche!<br />
Und gestern, gestern habe ich sogar eine Fliege auf dem guten Glamourdickblog zerklatscht. Sorry, Glam.
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2010-07-23T09:28:00Z
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Öde Orte: Kyllburg
http://luckystrike.twoday.net/stories/6435815/
Kyllburg in der Eifel ist wohl das <a href="http://www.imdb.com/title/tt0073076/">Grey Gardens</a> unter den Kleinstädten. <br />
Eine Grandezza großer Vergangenheit als Luftkurort liegt in der Luft und stört sich kein wenig daran, daß das Kurhotel, einst ein prachtvoller Bau mit französischem Garten und Springbrunnen, nun schon seit etwa 30 Jahren in der Ortsmitte dahinrottet wie Wrack der Lusitania und damit den Ton vorgibt für das restliche komplett verwahrloste Ensemble.<br />
<br />
Im wesentlichen besteht Kyllburg aus einem sehr tiefen Tal, von der namensgebenden Kyll auf ihrem Weg zur Mosel gegraben, mit Mühle, Sandsteinbahnhof und einer Pizzeria zwischen zwei Brücken, von denen die eine für den Verkehr gesperrt und im Sommer zur Pizzaterrasse umfunktioniert ist. <br />
Den anderen Teil machen zwei sehr steile Berge aus, auf dem einen eine nach dem Krieg wiederaufgebaute Kirche und eine (offensichtlich wirkunslose) Marienstatue (die vor dem Krieg zerstörte Synagoge wurde selbstverständlich, vielleicht schon in weiser Voraussicht auf den baldigen Wiederzerfall des Städtchens) gar nicht erst wieder aufgebaut. <br />
Den anderen Berg krönt die namensgebende Stiftskirche nebst der Volkshochschule, die früher ein Nonnenspital war, in dem ich geboren bin. (Meine jüngst verstorbene, in emotionalen Situationen schnell überforderte Patentante hatte seinerzeit ob der freudigen Nachricht meiner Geburt vor Schreck alle Alpenveilchen auf ihrer Fensterbank gepflückt, um mich damit eben dort auf der Welt willkommen zu heißen, und damit sicher schon die ein oder andere Weiche für mich gestellt.)<br />
Ein jüngst eröffneter Biergarten im Hof versucht vergeblich, die Menschenleere zu beleben, auch die Hinweisschilder auf eine nicht näher benannte Ausstellung in der Kirche verführen angesichts der drückenden Atmosphäre nicht zu Unternehmungslust.<br />
Einziger Lebenspunkt auf diesem Berg ist die Gärtnerei-Pension Rütt, deren jovialer Eigentümer alles über jeden weiß, und dies gerne teilt - ein Besuch dauert mindestens eine Stunde, unabängig davon, ob man von den welken Blumen kauft oder nicht. <br />
Das sogenannte Zentrum, eine verkehrs- und auch sonst beruhigte (ich vermute Lithium) Zone auf halber Höhe, beherbergt 3 Arztpraxen, eine Apotheke und eine Sparkasse, was beige angeschlagene Senioren eben so brauchen. <br />
<br />
Früher, in den goldenen Zeiten als stolzer Luftkurort, konnte Kyllburg neben dem Kurhotel zwei grandiose Konditoreien aufweisen (eine davon hieß Deckert), drei Haushaltswarengeschäfte mit großer Auswahl auch an edlem Porzellan, ein Schreibwarengeschäft Atzorn, einen Juwelier Mares, ein Andenken-, Uhren- und Schmuckgeschäft namens Quirin, drei Blumenläden, eine Fahrschule Barth, sogar ein Kino, mehrere Kneipen, Bars und Restaurants voller Leben. <br />
Heute steht all dies leer, ist teilweise zugenagelt, die ehemalige Grundschule mit Burgrest ist ein Asylbewerberheim, an der neuen Schule dagegen wurde soeben die Hauptschule geschlossen, nur die Grundschule atmet noch ungewisse Zukunft, in der einen Konditorei gibt es jetzt Döner, die andere steht leer, und wenn der alte, über 90jährige Herr Quirin einen guten Tag hat, schließt er seinen Laden auf, und man kann Reste aus dem seit den 80er Jahren nicht mehr aufgefrischten oder nachbestellten Sortiment erwerben, Hüte oder Original 60er Armbanduhren für den Herren oder die Dame oder Ansichtskarten, die das Kurhotel und den Ort in voller Blüte zeigen, aus den 70ern. <br />
<br />
Nähme man einen großen Bagger und kippte man die beiden Berge ins tiefe Kylltal, der Welt würde nichts fehlen.<br />
<br />
<i>(Als inoffizieller Beitrag zur Buchreihe "Öde Orte", deren äußerst lesenwerter Beitrag "Bitburg" ich dringend empfehle. Bitburg ist die nächstübergeordnete Stadt zu Kyllburg)</i>
luckystrike
jeden tag 1 kleiner tod
Copyright © 2010 luckystrike
2010-07-21T19:37:00Z
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Tu nix...
http://luckystrike.twoday.net/stories/6348296/
was ich nicht auch tun würde, wollte ich der Kitty grade ins Poesiealbum schreiben.<br />
Was ein blöder Spruch, schließlich tu ich ja nix, gar nix.
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jeden tag 1 kleiner tod
Copyright © 2010 luckystrike
2010-05-22T17:37:00Z
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