ehrung des monats: la yiyi - la lupe
Wenn es Almodovar nicht gäbe, wäre sie ganz vergessen: La Lupe, eine der famosesten kubanischen Bolero- und Salsa-Sängerinnen der 60er und 70er.
Mich als Gay Astray interessieren natürlich mehr ihre hochdramatischen Rumbas - 'Teatro', 'La Tirana', 'Se Acabo' - wenn man mal richtig in den Schmerz eintauchen will oder mit der Wut und der Verletzung hoch fliegen will, sind das die richtigen Lieder.
In den 60ern war La Lupe ganz bald ein Star in Kuba, sie trat als Sängerin mit Tito Puente und anderen Bands auf, flog aber mitunter mal ganz schnell raus, weil sie, wenn sie sich in Rage sang, mal eben was auszog oder sich ganz vergaß: 'According to Cuban commentators, she wore strong makeup and revealing clothes associated more conventionally with putas. She would scream, laugh wildly, cry, swear at the audience, bite and scratch herself, hit her pianist Homero with her shoes, lift her skirts, sit on men or women in the audience and moan and groan in imitation of orgasm. Lupe publicly flaunted her sexuality.' Man muß nur ihre Version von 'Fever' hören, dann kann man sich das vorstellen.
Bekannt geworden,wanderte sie in die U.S of A. aus, wo sie unter anderem mit seltsamen Coverversionen auftrumpfte - eine von vorn bis hinten durchgebrüllte Version von 'Unchained Melody' oder eine ebenso deftige Salsa-Version von 'Dominique', dem Lied der Singenden Nonne.
Ganz klar - keine Frau fürs Feine, sie konnte nur groß und heftig - und das mit Verve. Wahrscheinlich war das zu schräg für Amerika, und sie war Ende der 70er ziemlich vergessen, bis Almodovar ein paar ihrer Lieder als Soundtrack nutzte.
Sie starb dann aber doch verarmt und fast vergessen Anfang der 90er, nachdem sie als letztes eine Platte mit christlichen Liedern aufgenommen hatte.
Immerhin hat New York eine Straße in der Bronx nach ihr benannt: La Lupe Way. Sometimes I live there.
luckystrike - 2006/02/25 14:54