Liebe Herrschaften und Herrschaftinnen,
Sie müßten bitte ihre Lesezeichen aktualisieren, der Herr Lucky ist ostwärts gezogen, und seine neue Adresse ist:
Luckystrikes.me
Das finde ich nicht nur, ähem, treffender, sondern mir wurde in den letzten Monaten immer mulmiger hier bei Twoday, ich hatte einfach Angst, daß dies Zierblog mal über Nacht verschwunden ist, mal abgesehen von den vielen Störungen und der manchmal langen
Nicht-Erreichbarkeit.
Aber ich möchte mich bei Twoday bedanken für die lange sehr schöne Zeit hier, es sind immerhin fast acht Jahre geworden.
Nun bin ich mit Hilfe der wunderbaren
Frau Koma nach Montenegro gezogen (der Trick ist, die Veuve erst aufzumachen, nachdem die wesentlichsten Einstellungen geklärt sind.) Vielen Dank, du tüchtigste aller Kittys!
Aber so hat man mal was Eigenes, muß ja nicht immer ein Jodeldiplom sein!
Kommse doch mal rum auf ein Heiß- oder Kaltgetränk, und ne Zichte, würde mich sehr freuen! Vielleicht werdense ja auch Erstkommentator oder -Kommentatorin!
luckystrike - 2013/03/23 19:28
Es ist schon etwas unglaublich, besonders wenn man weiß, daß ich Hunde an sich nicht so dolle mag, aber nun sitze ich hier im verfrorenen Berlin und heule, weil auf Ibiza ein Hund gestorben ist.
Gerade heute mittag fand ich noch beim Durchsortieren Fotos von ihm und bekam ein ganz intensives Gefühl und dachte: das ist nicht einfach so ein Hund, das ist jemand, den man regelmäßig sehen und besuchen müßte, so wie einen guten Freund oder einen alten Verwandten. Und bekam so ein bißchen Sehnsucht.
Mogli war nänlich kein normaler Hund, er war ein Gentleman, ein Sean Connery unter den Hunden, ein Hund wie ein Haus.
Als ich das zweite Mal auf Ibiza war, ging es mir nicht besonders gut, nach meinem Burnout und mit Depressionen. Mogli hat sich aber ganz ganz großartig um mich gekümmert, leistet mir immer Gesellschaft, wenn ich alleine zuhause war, paßte auf mich auf, und wenn ich jemand zum ganz fest halten brauchte, ließ er es geschehen - und er war ja ganz großartig gebaut zum Festhalten, so ein großer Hund. Ich hatte das Gefühl, als ob er genau wußte, was ich brauchte, als könnte er in meine Seele sehen.
Ich werde Mogli nie vergessen und ihn sehr vermissen, wenn ich mal wieder nach Ibiza kommen sollte.
luckystrike - 2013/03/17 17:57
wenn man dann vor dem Kleiderschrank steht und ein dunkles T-Shirt rauszieht, und man ganz furchtbar lachen muß, weil es ein Cats-Musical-T-Shirt ist, dann ist es genau der Tag dafür, genau dieses T-Shrt anzuziehen, natürlich nur zu Ehren der liebsten Kollegin, die wir seit Monaten mit Katzenbildern und Kätzchendeko auf ihrem Schreibtisch mobben. Natürlich mag sie überhaupt keine Katzen, das ist ja der Punkt.
Ach, ich würde fast alles für sie tun!
luckystrike - 2013/03/15 14:31
Yeah hey, they say two thousand zero zero party over, oops, out of time So tonite I'm gonna party burn out like it's nineteen ninety-ninetwothousandsix Yeah, yeah, hey
PRINCE - 1999 LYRICS
Ich bin recht sicher, daß ich diesmal keinen habe, oder hoffe es zumindest sehr sehr stark, aber es ist doch immer wieder erstaunlich, wie der Körper so stark reagieren kann:
"Hey, die Situation kennick, da heben wir doch was Passendes!" und in den Keller steigt, und irgendwas Verschimmeltes aus den Verschlägen der Seele zieht. (Wir berichteten hier schon oft.)
Fast volles Programm, Genick wie Stahlseile, und die Angst, bei einer falschen Bewegung die Mutter aller Migränen an Land zu ziehen. Dasselbe im Rücken. Beim Aufstehen schon wieder todmüde, und aller Schlaf der Welt reicht nicht, und zu lange schlafen verspannt wieder Genick und Rücken.
Abends im Auto immer diese flashes, wo ich in einer Millisekunde vergesse, in welcher Straße ich grade bin, und ein paar Sekunden brauche, mich neu zu orientieren. Und gelegentlich, die Unfähigkeit, auch nur ein einfaches Wort zu schreiben.
Draußen aber segelt der Käptn das Schiff souverän durch irgendwelche trügerischen Unterwasserströmungen, schreibt Abmahnungen und Therapieanordnungen für Mitarbeiter mit Alkoholproblemen, verwaltet eine Veranstalterinsolvenz, versucht mit der schwer bekloppten Schwester eine Lösung für das leere Haus zu finden und bereitet zwei (oder sind es drei?) Systemwechsel vor, inklusive der hohen Politik der Partnerberuhigung.
Hey, es ist 2013 und nicht 2006/7.
luckystrike - 2013/03/15 13:07
Und dann der doch durchaus und überaus peinliche Moment, wo der smarte Mann mit den schönen grünen Augen und dem exotischen Nachnamen (ungarisch?), mit dem man eben noch im Termin saß, sich in der Tür nochmal umdreht, justament und genau in dem Moment, wo man ihm zum Abschied noch genüßlich auf den Hintern gucken will.
Erwischt, du Fisch.
luckystrike - 2013/03/13 11:15
Hab ich Ihnen diese Seite schon mal ans Herz gelegt? Wenn nicht, wird es aber mächtig Zeit: Letters of Note.
Besondere Briefe von bekannten oder unbekannten Menschen. Mal witzig, mal wütend, mal sarkastisch, je nachdem.
Oder herzzerreißend, wie dieser hier, geschrieben von einem amerikanischen GI an seinen Kameraden, seinen Geliebten, anläßlich des Jahrestages, daß sie sich kennen lernten - nur um sich dann wieder zu verlieren:
Sleep well, my Love
Ein kurzer Brief nur, aber das in Cinemascope, Breitwand, mit ein wenig Sepia, ein Brief - ein Film.
luckystrike - 2013/03/08 09:15
Wie die armen Leute verwirrt und unsicher durch die Straßen taumeln, die grelle Sonne die wintergrauen Gesichter und die Falten des Harrens und Überstehens erbarmungslos ausleuchtet, die dicken grauschwarzen Schals und Mäntel müffeln noch nach Winterstube, und darunter schwitzen sie unter der ungewohnten Kraft der Sonne.
Aber im Blick eine fast irre Freude und Hoffnung - wir haben es mal wieder grade so überlebt, Herrschaften!
Und das Pärchen im Aufzug, knutschend, als sich die Tür öffnet, nicht mehr ganz mittelalter Mann plus nicht ganz hübsche jüngere Frau, einerseits verlegen, andererseits ganz stolz darauf, erwischt worden zu sein, so auf eine Je-ne-regrette-rien-Art, kuck mal, was wir hier haben.
Ich lache mitwisserisch, und sie freuen sich.
luckystrike - 2013/03/05 10:25
Es beunruhigt mich zutiefst, und doch ist es an sich ja gar nichts Ungewöhnliches, nur eben für mich, der ich so lange in meinen eigenen Kokon eingewickelt war.
Zum ersten Mal seit Jahren habe ich mich aus der Deckung gewagt, laid my heart (and ass) on the line (sorry, es fällt mir auf Deutsch nicht besser ein), verliebt bin ich nicht (oder nur ein kleines bißchen), aber angefaßt, ein bißchen verzaubert, ein bißchen verkatert und verwirrt. Bewitched, bothered and bewildered?
Die Geschichte ist eine lange und recht interessante, vielleicht erzähle ich sie auch einmal hier, aber sie wird bestimmt nicht mehr lange dauern, denke ich.
Ein Abenteuer eben, hoffentlich das erste von weiteren, erzähle ich mir zur Beruhigung, was soll schon Schlimmes passieren? Also schlimmer, als die letzten jahre waren?
luckystrike - 2013/03/04 12:23
Lichtenrade und Lichterfelde, zwei angegraute Berliner Jungs im besten Alter zwischen 50 und 60, unter der Dusche des Sportvereins am Columbiadamm.
Lichtenrade: "Na, ich weeß nich, so viele komische Leute hier in letzter Zeit, neulich hat mir eener beim Duschen die janze Zeit uffn Schwanz und Arsch gekiekt, det passt mir jarnich, sowatt!"
Lichterfelde: "Ach watt, det machtoch nüscht, haste doch hinterher nix weniger - is doch schön, wenn eener ma kiekt!"
luckystrike - 2013/03/01 13:23
Hihi, wie entsetzt so ein prächtiger Araber gucken kann, wenn wir, schon längst wieder geduscht, noch eine Weile im Bett kuscheln und kruscheln, und man feststellt, boah du riechst total nach Sperma!
Mehr als einen Fluch gebrochen, gestern.
Mindestens vier, auf die Schnelle überschlagen.
Und ja, ich denke, wir werden uns wiedersehen, aber nicht so ganz bald. Sonst kann ich nämlich meine arme kleine Mumu auf nem Bollerwagen hinter mir her ziehen.
(Erschreckt? Ich auch ein bißchen, ich hatte genau wie Sie vergessen, daß das hier ein schwuler Blog ist)
luckystrike - 2013/02/28 10:06