Gesichter des Grauens
Länger wars nicht hinauszuschieben, die Fotosession für die neuen Homepage-Bilder. Die letzten waren schon schlimm, ich sah 5 Jahre älter aus als ich damals war, aber was würde ich drum geben...
Immerhin, einen guten, sehr begabten und reizenden Fotografen gebeten, der schon ganz andere Leute schön gekriegt hat, und es sogar auch noch zum Friseur geschafft. Für Herrn Lucky ist das schon eine perfekte Vorbereitung.
Den ganzen Morgen gepsycht, Gesichtsmischen betrieben, gecremt, Kürbiskutschencreme, rasiert, gepluckt, nochmal gecremt und balsamiert, ich sehe gut aus, ich kann intelligent gucken, und so fett bin ich nicht.
Soll ich mir den Hals schwarz schminken, wie Boy George? Und kann man mit Tesafilm nicht doch kurzfristig einen kleinen Liftingeffekt erzielen, auch wenn die Augen dann ein wenig schief stehen? Zur Not Paketklebeband? Gaffa-Tape? Immerhin, die Haare könnte ich mir über das Tesa drüber fönen.
Der Aufbau intelligent gelöst, die Stimmung freundlich und entspannt (außer mir), die Beleuchtung vielversprechend. Und nein, ich kann diesen Blick tiefsten Mißtrauens der Kamera gegenüber nicht ablegen, fotografier einfach drumrum.
Eine kurze Vorschau der Ergebnisse und ich hatte schon keine Lust mehr, zur Party am Wochenende zu gehen, stattdessen mit Papiertüte überm Kopf auf dem Sofa zugebracht, mit Sehschlitzen zum DVD-Einfüllen.
Gestern dann die Rohergebnisse. Sagen wir so, wenn man sich vorher psychologisch so hochgeputscht hat, ist die Fallhöhe natürlich umso größer. Schöne intelligente Augen soll ich haben, sagt man, nur leider sieht man die in dem Fettgewulst nicht. Wie kann überhaupt ein ganzes Gesicht eine Fettwulst sein? Meine Falten um die Augen mag ich, aber warum mögen sie mich nicht? Mein Mund ist vielleicht etwas klein (es paßt aber alles rein, was soll) aber seit wann habe ich da noch eine Wulst drunter? (nein, die Wülstedes Kinns der Kinne beginnen weiter unten) Und seit wann ist mein Kopf breiter als hoch?
Nein, am Fotografen hat es nicht gelegen, alle anderen hat er sehr hübsch getroffen, und auch sehr freundlich beleuchtet hat er, es hat sich hier mehr eine neue Trias aufgemacht: Komplexe hatte ich immer schon, sogar als ich noch halbwegs gut aussah, aber Hoffnung oder magisches Denken, daß es immer irgendwie noch durchgeht, aber das scheint jetzt vorbei.
Selbst der beste Fotograf kann aus ein paar Pfund Rindertalg keinen Schwan fotografieren.
Herr Fotograf, schneiden Sie auf jeder Seite des Gesichts 3 cm ab und montieren Sie die Ohren dann wieder dran. Die Enttäuschung, die um die Mundwinkel eingezogen ist, bitte wegleuchten. Und dann retouchieren! Retouchieren! Think Pierre et Glles! Von mir aus auch Seepferdchen ins Bild, alles, was ablenkt!
Und übermorgen ist ja Therapie. Da wird die arme Heidi ganz schön was zu knabbern haben. Monate Arbeit zunichte.
Immerhin, einen guten, sehr begabten und reizenden Fotografen gebeten, der schon ganz andere Leute schön gekriegt hat, und es sogar auch noch zum Friseur geschafft. Für Herrn Lucky ist das schon eine perfekte Vorbereitung.
Den ganzen Morgen gepsycht, Gesichtsmischen betrieben, gecremt, Kürbiskutschencreme, rasiert, gepluckt, nochmal gecremt und balsamiert, ich sehe gut aus, ich kann intelligent gucken, und so fett bin ich nicht.
Soll ich mir den Hals schwarz schminken, wie Boy George? Und kann man mit Tesafilm nicht doch kurzfristig einen kleinen Liftingeffekt erzielen, auch wenn die Augen dann ein wenig schief stehen? Zur Not Paketklebeband? Gaffa-Tape? Immerhin, die Haare könnte ich mir über das Tesa drüber fönen.
Der Aufbau intelligent gelöst, die Stimmung freundlich und entspannt (außer mir), die Beleuchtung vielversprechend. Und nein, ich kann diesen Blick tiefsten Mißtrauens der Kamera gegenüber nicht ablegen, fotografier einfach drumrum.
Eine kurze Vorschau der Ergebnisse und ich hatte schon keine Lust mehr, zur Party am Wochenende zu gehen, stattdessen mit Papiertüte überm Kopf auf dem Sofa zugebracht, mit Sehschlitzen zum DVD-Einfüllen.
Gestern dann die Rohergebnisse. Sagen wir so, wenn man sich vorher psychologisch so hochgeputscht hat, ist die Fallhöhe natürlich umso größer. Schöne intelligente Augen soll ich haben, sagt man, nur leider sieht man die in dem Fettgewulst nicht. Wie kann überhaupt ein ganzes Gesicht eine Fettwulst sein? Meine Falten um die Augen mag ich, aber warum mögen sie mich nicht? Mein Mund ist vielleicht etwas klein (es paßt aber alles rein, was soll) aber seit wann habe ich da noch eine Wulst drunter? (nein, die Wülste
Nein, am Fotografen hat es nicht gelegen, alle anderen hat er sehr hübsch getroffen, und auch sehr freundlich beleuchtet hat er, es hat sich hier mehr eine neue Trias aufgemacht: Komplexe hatte ich immer schon, sogar als ich noch halbwegs gut aussah, aber Hoffnung oder magisches Denken, daß es immer irgendwie noch durchgeht, aber das scheint jetzt vorbei.
Selbst der beste Fotograf kann aus ein paar Pfund Rindertalg keinen Schwan fotografieren.
Herr Fotograf, schneiden Sie auf jeder Seite des Gesichts 3 cm ab und montieren Sie die Ohren dann wieder dran. Die Enttäuschung, die um die Mundwinkel eingezogen ist, bitte wegleuchten. Und dann retouchieren! Retouchieren! Think Pierre et Glles! Von mir aus auch Seepferdchen ins Bild, alles, was ablenkt!
Und übermorgen ist ja Therapie. Da wird die arme Heidi ganz schön was zu knabbern haben. Monate Arbeit zunichte.
luckystrike - 2008/11/11 11:04