(Spät-)Pubertät und Küchentisch
"Schmeckts dir denn"
"Hmh..." (die Augen fest ins Paperback)
Sie hat dir eins deiner Lieblingsessen gemacht, 60er Paparika-Hähnchen, und Pommes, und Salat.
"Willst du noch ein bißchen Haut?" während die Haut fetttriefend auf deinen Teller ploppt.
"Nein, äh, kannst du mal aufhören, mir irgendwelches Zeug auf den Teller zu schmeißen!?"
Sie erzählt von irgendwas und fragt gelegentlich was, während du das Gesicht fest ins Buch gepresst hast.
"A-hmh"
"Hörst du mir eigentlich zu?"
"Ach jetzt hör doch mal auf, kannst du mich nicht EIN-MAL in Ruhe lassen!?"
Überhaupt redet sie mit dir, egal wo du dich grade im Haus aufhältst, als wärst du ihr Ellenbogen, oder sonst ein Körperteil von dir. Du sitzt auf dem Pott, und von der Küche her schallt es "Du mußt heute noch den Rasen mähen. Sollen wir die Hecke heute oder morgen schneiden? Hast du schon deinen Schwager zurückgerufen?"
Da deine Hmhs nicht zurückschallen bis in die Küche, eskaliert es beim Zähneputzen, und du schreist laut "Meine Fresse, laß mich doch endlich mal 5 Minuten in Ruhe!!!" während sich der Mund voller Zahnputzschaum über das ganze Bad entleert.
"Ich hab dir Kirschstreusel gebacken, magst du ein Stück?"
"Nein" (habe doch grade erst gegessen, das ist ja widerlich)
Nächster Morgen, noch vor dem ersten Kaffee: "Heute mußt du das und das, und morgen machen wir das und das, hast du an das und das gedacht? Immer noch nicht?" Während du dich mit Kaffee, Buch und Zichten verziehst, geht unten das Mantra der Pflichten und Vorhaben gnadenlos weiter, in Endlosschleife.
Ich bin allerdings froh, wenigstens in den letzten zwei, drei Jahren das Buch beim Essen weggelassen zu haben, und mir die Mühe gemacht zu haben, ein paar Spielregeln aufzustellen, die uns das Zusammensein etwas leichter gemacht zu haben. Heute ist heute, was morgen zu tun ist, interessiert mich heute nicht, usw. Und mich bedanken habe ich gelernt.
Mütter eben, aber irgendwann sind sie halt nicht mehr da.
(inspiriert von Frau Nessys Beitrag.
"Hmh..." (die Augen fest ins Paperback)
Sie hat dir eins deiner Lieblingsessen gemacht, 60er Paparika-Hähnchen, und Pommes, und Salat.
"Willst du noch ein bißchen Haut?" während die Haut fetttriefend auf deinen Teller ploppt.
"Nein, äh, kannst du mal aufhören, mir irgendwelches Zeug auf den Teller zu schmeißen!?"
Sie erzählt von irgendwas und fragt gelegentlich was, während du das Gesicht fest ins Buch gepresst hast.
"A-hmh"
"Hörst du mir eigentlich zu?"
"Ach jetzt hör doch mal auf, kannst du mich nicht EIN-MAL in Ruhe lassen!?"
Überhaupt redet sie mit dir, egal wo du dich grade im Haus aufhältst, als wärst du ihr Ellenbogen, oder sonst ein Körperteil von dir. Du sitzt auf dem Pott, und von der Küche her schallt es "Du mußt heute noch den Rasen mähen. Sollen wir die Hecke heute oder morgen schneiden? Hast du schon deinen Schwager zurückgerufen?"
Da deine Hmhs nicht zurückschallen bis in die Küche, eskaliert es beim Zähneputzen, und du schreist laut "Meine Fresse, laß mich doch endlich mal 5 Minuten in Ruhe!!!" während sich der Mund voller Zahnputzschaum über das ganze Bad entleert.
"Ich hab dir Kirschstreusel gebacken, magst du ein Stück?"
"Nein" (habe doch grade erst gegessen, das ist ja widerlich)
Nächster Morgen, noch vor dem ersten Kaffee: "Heute mußt du das und das, und morgen machen wir das und das, hast du an das und das gedacht? Immer noch nicht?" Während du dich mit Kaffee, Buch und Zichten verziehst, geht unten das Mantra der Pflichten und Vorhaben gnadenlos weiter, in Endlosschleife.
Ich bin allerdings froh, wenigstens in den letzten zwei, drei Jahren das Buch beim Essen weggelassen zu haben, und mir die Mühe gemacht zu haben, ein paar Spielregeln aufzustellen, die uns das Zusammensein etwas leichter gemacht zu haben. Heute ist heute, was morgen zu tun ist, interessiert mich heute nicht, usw. Und mich bedanken habe ich gelernt.
Mütter eben, aber irgendwann sind sie halt nicht mehr da.
(inspiriert von Frau Nessys Beitrag.
luckystrike - 2009/12/10 10:53