Donnerstag, 10. Dezember 2009

(Spät-)Pubertät und Küchentisch

"Schmeckts dir denn"
"Hmh..." (die Augen fest ins Paperback)
Sie hat dir eins deiner Lieblingsessen gemacht, 60er Paparika-Hähnchen, und Pommes, und Salat.
"Willst du noch ein bißchen Haut?" während die Haut fetttriefend auf deinen Teller ploppt.
"Nein, äh, kannst du mal aufhören, mir irgendwelches Zeug auf den Teller zu schmeißen!?"
Sie erzählt von irgendwas und fragt gelegentlich was, während du das Gesicht fest ins Buch gepresst hast.
"A-hmh"
"Hörst du mir eigentlich zu?"
"Ach jetzt hör doch mal auf, kannst du mich nicht EIN-MAL in Ruhe lassen!?"

Überhaupt redet sie mit dir, egal wo du dich grade im Haus aufhältst, als wärst du ihr Ellenbogen, oder sonst ein Körperteil von dir. Du sitzt auf dem Pott, und von der Küche her schallt es "Du mußt heute noch den Rasen mähen. Sollen wir die Hecke heute oder morgen schneiden? Hast du schon deinen Schwager zurückgerufen?"
Da deine Hmhs nicht zurückschallen bis in die Küche, eskaliert es beim Zähneputzen, und du schreist laut "Meine Fresse, laß mich doch endlich mal 5 Minuten in Ruhe!!!" während sich der Mund voller Zahnputzschaum über das ganze Bad entleert.

"Ich hab dir Kirschstreusel gebacken, magst du ein Stück?"
"Nein" (habe doch grade erst gegessen, das ist ja widerlich)

Nächster Morgen, noch vor dem ersten Kaffee: "Heute mußt du das und das, und morgen machen wir das und das, hast du an das und das gedacht? Immer noch nicht?" Während du dich mit Kaffee, Buch und Zichten verziehst, geht unten das Mantra der Pflichten und Vorhaben gnadenlos weiter, in Endlosschleife.

Ich bin allerdings froh, wenigstens in den letzten zwei, drei Jahren das Buch beim Essen weggelassen zu haben, und mir die Mühe gemacht zu haben, ein paar Spielregeln aufzustellen, die uns das Zusammensein etwas leichter gemacht zu haben. Heute ist heute, was morgen zu tun ist, interessiert mich heute nicht, usw. Und mich bedanken habe ich gelernt.
Mütter eben, aber irgendwann sind sie halt nicht mehr da.

(inspiriert von Frau Nessys Beitrag.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Ich denke nicht

nein, ich denke einfach nicht nach. Wüßte ich auch gar nicht wo anfangen. Keinen Moment, so, hier ist jetzt das Problem, hier die Ursache, da die Lösung, es geht alles im Wusch, und das geht auch. Erstaunlich eigentlich.
Wenn ich Termine nicht grade einfach vergesse, wie mehrfach geschehen in den letzten Wochen, trotz Kalender und wasnoch, dann gehe ich komplett unvorbereitet, und schlage dort meine Notizen vom letzten Mal auf. Mehr geht irgendwie nicht. Und (fast) keiner merkts.
Was aber nicht heißt, daß mein Kopf nicht von früh bis spät sinnlos leere Achterbahnfahrten macht, halt nur auf einem anderen Rummel.

Montag, 7. Dezember 2009

Die größte Freude

der letzten Wochen hat mir auf jeden Fall die langjährige Freundin gemacht, die mich fragte, ob ich ihren Sohn adoptieren würde, wenn mit ihr was Schlimmes passieren sollte. Ihre Eltern seien schon zu alt und wacklig, und ihre Schwester ist so ein krasser Panzer.
Ich war so gekitzelt, daß ich als erstes versprach, dann aber mit dem Rauchen aufzuhören.
Er ist aber auch ein sweetes aufgewecktes Kerlchen, der kleine schokobraune Macker mit Gentleman im Herzen, oder ist er Gentleman und Macker im Herzen?
Natürlich hoffe ich aber inständig, daß der A. nichts Schlimmes passiert, nicht daß ich hier mißverstanden werde!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Rendez-vous avec moi-meme 1986

Beim Schränke ausräumen im alten Haus auch den mit meinen alten Schulsachen vorgeknöpft. Fiel erstaunlich leicht, Altkleider und -papier. Dann aber in einer weißen(!) Bundfalten(!)hose einen 10-Mark-Schein gefunden, ach der hätte mir damals sicher genutzt.
In der Jacke der Totenzettel von der Beerdigung des einzigen Jungen im Dorf, der nett zu mir war, mit 18 im Auto verunglückt. Wußte ich dann auch, wann ich die Jacke das letzte Mal trug.
In den Schulunterlagen der Entschuldigungszettel meines Abiturjahres, ganz profan: 2.-4. September, Grund: Familienangelegenheit (3 Tage frei für den Tod meiner Schwester) 10. Oktober, beurlaubt, Grund: Musterung.
Dann gleich dabei einige handgeschriebene Fassungen meiner Wehrdienstverweigerung, damals mußte man sich noch erklären, und wenn man Pech hatte, mußte man auch zum mündlichen Verhör (mußte ich nicht.), dafür wurde ich von meiner Restfamilie geteert und gefedert, weil ich mir so "sämtliche Zukunftsaussichten verbauen würde."
In der Begründung spielte ich meinen größten Trumpf: 5 Tote in der Familie, 2 Tote im Freundeskreis.
Also wirklich nicht verwunderlich, warum der kleine Lucky sich die Haare schwarz färbte, toupierte und vorne lang wachsen ließ.
Ich hab dann ein wenig geweint, für den kleinen Lucky Version 1986, und eine kleine Kerze angesteckt.

Montag, 30. November 2009

Doch Ponyhof!

Ist doch wirklich reizend, wie Kaisers kinderfreundlich, achwas, für die ganze Familie, einen fröhlichen adventlichen Rudelbums inszeniert hat, da wurde sogar mir warm ums verhärtete Herz (und das, wo ich Pferde nicht ausstehen kann):

hoppehoppe

(P.S. Das kommt wahrscheinlich davon, wenn man immer nach 20 Uhr die Regale von diesen hormongestörten Schülern auffüllen läßt...

Sonntag, 29. November 2009

Wohnung macht Falten

Meine Wohnung habe ich ja mit Hingabe ausgesucht, fünf oder sechs Jahre lang war ich auf Wohnungsbesichtigungen, na gut, die ersten 4 oder 5 Jahre hätte ich auch nicht das Geld dafür gehabt, war also mehr Windowshopping und Träumen, und die Skrupel, eine schöne 110-qm-Altbauswohnung mit Balkon, nur leider Nordseite, aber dafür auch nur 400 € warm, aufzugeben waren groß.
Jedenfalls, das Tolle an meiner Wohnung ist, daß im Sommer die Sonne nicht reinscheint, sie also halbwegs kühl bleibt, dafür jetzt und im Winter, wenn sie schräger steht, die Sonnenstrahlen bis in den hintersten Winkel reinkommen und mir die immer noch erkälteten Gebeine und das Gemüt wärmen.
Das ist soweit perfekt, außer daß ich jetzt hier am Rechner immer die Augen zusammenkneifen und blinzeln muß, so doll scheints hier rein. Und das macht bekanntlich Falten. Ein hartes Leben, das!
(Und nein, ich hasse Gardinen, und hab nur welche an der Nordseite, damit die beiden dicken netten Lesben gegenüber mir nicht beim Sex zusehen können oder brauchen. Das können sie ja auch ohne Gardinen nicht, fällt mir grade ein, die Gardinen können also auch weg.)

Freitag, 27. November 2009

Die Stille

So ist das also, wenn man (vorübergehend) nicht bloggt.
Bin ja immer einer der ersten, der schimpft, wenn andere maulfaul sind, und nun hat es mich also selbst getroffen.
Kein Thema, keine Idee, kein Bedürfnis, kein Bedarf.
Ich finds ja selber schade, weiß aber auch nicht, wo ich es grad her holen soll. Bear with me.

Montag, 23. November 2009

Und wieder ab in die Manege

gehts heute, noch ein bissel wackelig und angeschlagen.
Naja, ich versuchs mal, nach Hause fahren kann ich ja immer noch.
Aber ich halts hier auch nicht mehr aus, so ganz auf mich und mein Sofa geworfen.

Freitag, 20. November 2009

Halbvoll, halbleer, gescheckt

Dachte ich mir, wenn ich hier eh schon in Quarantäne vor mich hingammle, dann kann ich doch auch mal einen Vollbart versuchen, ist ja hip dieser Tage und hat den Vorteil, daß man ganze Teile vom Gesicht verstecken kann, die faltig sind oder hängen.
Abgesehen davon, daß es juckt wie Hölle, sieht es auch noch ziemlich mistig aus, nichts halbes und nichts ganzes. Meliert ist ja noch nicht mal das Problem, dunkelblond, schwarz, rötlich, blond und natürlich weiß. Aber einfach nicht genug Barthaare, das sieht aus wie ein kranker Dachs und muß wieder weg.
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Nein, ich meinte doch, seit diesem Posting wieder etwas...
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Treue Seele. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder besser.
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luckystrike - 2013/03/17 18:04

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