Ein Menschenbündel sitzt und singt, noch mehr Menschen bündeln, stapeln sich schwitzend in den kleinen Raum. Adrenalin, Endorphine, Dopamine (alle Marke eigenbau) wabern wie die grüne Absinthfee durch die Karaokebox. Ein fremder junger großer schöner Mann mit markanten Ohren und üppigen Lippen betritt die Szene und meinen Erwartungshorizont. Taucht auf wie ein Delfin, eine Sonne am Horizont. Singt.
Einige Stunden später - ein Menschenrudel durchwandert einen urbanen Großstadtvormittag. Neben mir der junge Mann auf seinem Fahrrad. Er kreist um mich, bis ich ihn festhalte. Dann legt er seine Hand auf meine Schulter und fährt im Schritttempo neben mir her. Bis ich anhalte, eine Restaurant-Tafel mit bunter Kreideschrift hat meine Aufmerksamkeit, das Kreidegelb hat es mir angetan. Ich reibe mit Zeige- und Mittelfinger Farbe ab und streiche mit denselben Fingern die Farbe in das wunderschöne Gesicht, das jetzt aussieht wie das eines skandinavischen Indianers oder eines tschechichen Märchenprinzen, der einen skandinavischen Indianer spielt. Unsere Augen versinken ineinander. Wenn ich bislang noch nicht verliebt war, dann bin ich es jetzt, wo ich den Mann customized habe und mich im Solarium seines Blickes sonne.
Eine Stunde später, von der Straße weg, betrete ich einen Raum. Dort liegt mein urbaner Indianer mit einem Mann und die beiden küssen sich.
Einige Monate später sehe ich den Indianer noch vor mir - mit Kreidestreifen, singend - das Bild mit dem anderen Mann habe ich von der Netzhaut gelöscht.. Ich habe sogar seine Telefonnummer. Aber anrufen werde ich ihn nicht. Nein. Anrufen werde ich ihn nicht.
Kalle Blomquist war eine echte Schönheit, ich war auch verknallt in jener Nacht, ich gebe es zu, Glam.
Ach Lucky, was willst Du denn mit einem, der den Mut nicht hat, zu sagen, was er nicht erwidert. Um dann zu sehen, was bleibt. Nüschte! Weiterziehen, da draussen warten so nette Prinzen. An Dir nicht, es liegt an der Zeit, am Ort, an der Chemie. Ein Anderer wird sehen, was wertvoll ist.
Man muß viele Frösche küssen...
Liebe Britt, bin auch schon längst weitergezogen. Ist ja nicht wirklich was passiert. Nur das Wiederholungsmuster, das wollt ich mal darstellen. Und auch die Enttäuschung.
THEN SUDDENLY, LAST SUMMER NIGHT
Einige Stunden später - ein Menschenrudel durchwandert einen urbanen Großstadtvormittag. Neben mir der junge Mann auf seinem Fahrrad. Er kreist um mich, bis ich ihn festhalte. Dann legt er seine Hand auf meine Schulter und fährt im Schritttempo neben mir her. Bis ich anhalte, eine Restaurant-Tafel mit bunter Kreideschrift hat meine Aufmerksamkeit, das Kreidegelb hat es mir angetan. Ich reibe mit Zeige- und Mittelfinger Farbe ab und streiche mit denselben Fingern die Farbe in das wunderschöne Gesicht, das jetzt aussieht wie das eines skandinavischen Indianers oder eines tschechichen Märchenprinzen, der einen skandinavischen Indianer spielt. Unsere Augen versinken ineinander. Wenn ich bislang noch nicht verliebt war, dann bin ich es jetzt, wo ich den Mann customized habe und mich im Solarium seines Blickes sonne.
Eine Stunde später, von der Straße weg, betrete ich einen Raum. Dort liegt mein urbaner Indianer mit einem Mann und die beiden küssen sich.
Einige Monate später sehe ich den Indianer noch vor mir - mit Kreidestreifen, singend - das Bild mit dem anderen Mann habe ich von der Netzhaut gelöscht.. Ich habe sogar seine Telefonnummer. Aber anrufen werde ich ihn nicht. Nein. Anrufen werde ich ihn nicht.
Ach Lucky, was willst Du denn mit einem, der den Mut nicht hat, zu sagen, was er nicht erwidert. Um dann zu sehen, was bleibt. Nüschte! Weiterziehen, da draussen warten so nette Prinzen. An Dir nicht, es liegt an der Zeit, am Ort, an der Chemie. Ein Anderer wird sehen, was wertvoll ist.
Man muß viele Frösche küssen...
:-)