Solche Ecken gibt es auch in Wien, und zwar nicht auf einen bestimmten Bezirk konzentriert, sondern verteilt über die Stadt. In solche Gegenden gelange ich meist auf dem Weg von einer U-Bahn-Station zu einem bestimmten Ziel, wenn ich dieses nicht auf direktem Weg ansteuere (ich mache gern absichtlich kleinere Umwege), und Tage, Wochen später weiß ich manchmal nicht mehr, ob ich diese Gassen und Hinterhöfe mit den schäbigen Fassaden und blinden Fenstern nur geträumt oder sie tatsächlich gesehen habe. Und manchmal vermag mich ein solcher Anblick so sehr rühren und betroffen zu machen, dass mir das Wasser in die Augen steigt, weil er mir dermaßen deutlich die Vergänglichkeit der Dinge, die wir gemeinhin doch für so wichtig erachten, vor Augen führt ...
Das hier war halt aber mal mein Kiez.