Sonntag, 1. August 2010

To have and to have not, to hold or to hold not, das Leben der Anderen oder La Complainte de la vielle Salope

I've got a life
Though it refuses to shine
I've got a life it aint over
It aint over
I've got a way
It's the only thing that's mine
All I’m asking for is tenderness
Tenderness
(singt grade passenderweise Frau Lennox)


Ein schöner, entspannter Tag auf dem See (vor dem ich mich für gestern noch verschlossen habe, mir typisch aber unangemessenerweise, natürlich) in bester Gesellschaft mit gutem Gespräch mit Frau Koma, und das Telefonat mit dem besten Freund, der in die Provinz zur Familie zu Festen geworfen und entsprechend entsetzt über die Diskrepanz der Leben ist, bringen etwas mehr Klarheit über den Zustand:
Natürlich ist es sweet, dem überaus hübschen Couchsurfer aus Seattle meine Wohnung zu überlassen für die nächsten paar Tage, wo ich nicht da bin, aber es ärgert mich immens, daß er in meinem Bett schläft, wenn ich nicht dabei bin - nicht daß ich abgelehnt worden wäre, die Frage stellte sich erst gar nicht.
Natürlich ist es reizend, den treuen alten Freund in der häßlichen engen Stadt zu besuchen (seit 20 Jahren überfällig), mit seiner reizenden Frau und der überaus süßen kleinen Tochter, aber dann wieder auf die Autobahn, 600 km bis in die große schöne Stadt, in die große schöne - und leere - Wohnung, meine Freiheit und mein Leben.
Und es ist sogar sehr schön, in die alte Heimat zu fahren, ein Leben besuchen, an dem man zwar nicht mehr teil hat, aber immer noch seinen festen Platz, und sogar die Schwester führt eine irgendwie doch glücklich und erfüllt scheinende Ehe, obwohl sie mit ihrem Mann so umgeht, wie sie es sich mit ihrem Hund nicht trauen würde.
Sogar der Mitbewohner hat ein anscheinend herrliches Wochenende mit Kochen und trara mit seinen Partner, mit dem er seit über 25 Jahren zusammen ist, obwohl sie seit fast 20 Jahren nicht miteinander schlafen, denn dafür hat man den Lover und zusätzliche Affären.

Ich habe eine halbwegs große schöne Wohnung mit Terrasse, leer bis auf die tausend Pflanzen, das Internet, und einen Schrank voll vorkonfektionierter Leben und Träume auf DVD, meist amerikanisch, einen OK-en Job, der ganz angenehm zahlt, aber den Traum, die Dachgeschoßwohnung mit Dachgarten, nicht finanzieren will, die dann ebenfalls leer wäre bis auf die tausend Pflanzen, das Internet und einen Schrank voll vorkonfektionierter Leben und Träume auf DVD, meist amerikanisch. Sonst nüscht. Manchmal überfällt mich eine ganz große Scham, wenn mich jemand fragt, wer ich denn so bin und was mein Leben ist.

Es sind am Ende meine letzte gescheiterte Beziehung Anfang der Nuller Jahre, deren Aufarbeitung gleich in den Aufbau für meinen Burnout überging, dann eben jenen, und schwupps, wie schnell doch so ein Jahrzehnt vertan ist. Jaja, ich weiß, "Dann heul doch!" und so, aber eine sehr gute Freundin sagte mir mal, daß man über 30 für sich und sein Glück selber zuständig ist und man nicht immer nur rumheulen kann und darf - und sie hat recht.

(Und hiermit entschuldige ich mich aufs Tiefste bei allen meinen Freunden und Freundinnen die so herrlich gut zu mir und immer für mich da sind, und ohne die ich nicht leben könnte oder wollte, aber, Darlings, ihr seid ja nicht zuständig, mit mir zu schlafen, mit mir eine Familie zu gründen oder ganz generell mein Leben von innen mit Leben zu füllen, obwohl ich zumindest letzteres euch immer wieder zumute.)

Donnerstag, 29. Juli 2010

Ja, nee, weiß auch nicht

Still hier - weil ich nicht weiß wie mir ist und deswegen auch nix drüber schreiben kann. Über die Hälfte der 4 Wochen Urlaub sind rum und ich fühle - nichts.
Das ist nicht mal schlecht oder auch gut, aber ich dachte es würde sich anders anfühlen. Seltsam.
Und dann heute auch noch den Heidi-die-wo-meine-Therapeutin-ist-Termin seebedingt verpaßt, weil ich dachte daß er erst nächste Woche sei, vielleicht hätte die mir das erklären können...

Freitag, 23. Juli 2010

Kellergeister

Der Friedrichshainer Gayromeo-Benutzer, der laut Profiltext neue Freunde sucht, eröffnet das Chatangebot mit
"hallo
hast du einen keller zum einsperren?"

Ich fürchte, so wird das nix mit neuen Freunden.
Ich habe ihm vorsichtshalber auch nicht verraten, daß ich sogar über mehrere Keller verfüge, mit einem Haus drüber, in dem 48 Wochen im Jahr niemand wohnt.

Hausmeister Massenmord & Aufrüstung

Neben all den kleinen Hausmeistersachen wie Fenster lackieren, Silikon im Bad verschmieren, herausgefallene Steine wieder einzementieren besteht meine Haupttätigkeit hier im Fliegen töten.
Ich bin zwar nicht so wendig wie die gute alte Lucky-Mom, habe am Ende des Tages aber auch eine gute Masse Leichen vorzuweisen, wenn man die Wohnküche ausfegt.
Dabei sind die Fliegen gar nicht mal so dumm, die gewiefteren setzen sich nämlich zum Beispiel gleich auf die Klatsche und denken sich da seien sie sicher.
Aber nicht mit mir, ich habe nämlich noch eine zweite Klatsche!
Und gestern, gestern habe ich sogar eine Fliege auf dem guten Glamourdickblog zerklatscht. Sorry, Glam.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Öde Orte: Kyllburg

Kyllburg in der Eifel ist wohl das Grey Gardens unter den Kleinstädten.
Eine Grandezza großer Vergangenheit als Luftkurort liegt in der Luft und stört sich kein wenig daran, daß das Kurhotel, einst ein prachtvoller Bau mit französischem Garten und Springbrunnen, nun schon seit etwa 30 Jahren in der Ortsmitte dahinrottet wie Wrack der Lusitania und damit den Ton vorgibt für das restliche komplett verwahrloste Ensemble.

Im wesentlichen besteht Kyllburg aus einem sehr tiefen Tal, von der namensgebenden Kyll auf ihrem Weg zur Mosel gegraben, mit Mühle, Sandsteinbahnhof und einer Pizzeria zwischen zwei Brücken, von denen die eine für den Verkehr gesperrt und im Sommer zur Pizzaterrasse umfunktioniert ist.
Den anderen Teil machen zwei sehr steile Berge aus, auf dem einen eine nach dem Krieg wiederaufgebaute Kirche und eine (offensichtlich wirkunslose) Marienstatue (die vor dem Krieg zerstörte Synagoge wurde selbstverständlich, vielleicht schon in weiser Voraussicht auf den baldigen Wiederzerfall des Städtchens) gar nicht erst wieder aufgebaut.
Den anderen Berg krönt die namensgebende Stiftskirche nebst der Volkshochschule, die früher ein Nonnenspital war, in dem ich geboren bin. (Meine jüngst verstorbene, in emotionalen Situationen schnell überforderte Patentante hatte seinerzeit ob der freudigen Nachricht meiner Geburt vor Schreck alle Alpenveilchen auf ihrer Fensterbank gepflückt, um mich damit eben dort auf der Welt willkommen zu heißen, und damit sicher schon die ein oder andere Weiche für mich gestellt.)
Ein jüngst eröffneter Biergarten im Hof versucht vergeblich, die Menschenleere zu beleben, auch die Hinweisschilder auf eine nicht näher benannte Ausstellung in der Kirche verführen angesichts der drückenden Atmosphäre nicht zu Unternehmungslust.
Einziger Lebenspunkt auf diesem Berg ist die Gärtnerei-Pension Rütt, deren jovialer Eigentümer alles über jeden weiß, und dies gerne teilt - ein Besuch dauert mindestens eine Stunde, unabängig davon, ob man von den welken Blumen kauft oder nicht.
Das sogenannte Zentrum, eine verkehrs- und auch sonst beruhigte (ich vermute Lithium) Zone auf halber Höhe, beherbergt 3 Arztpraxen, eine Apotheke und eine Sparkasse, was beige angeschlagene Senioren eben so brauchen.

Früher, in den goldenen Zeiten als stolzer Luftkurort, konnte Kyllburg neben dem Kurhotel zwei grandiose Konditoreien aufweisen (eine davon hieß Deckert), drei Haushaltswarengeschäfte mit großer Auswahl auch an edlem Porzellan, ein Schreibwarengeschäft Atzorn, einen Juwelier Mares, ein Andenken-, Uhren- und Schmuckgeschäft namens Quirin, drei Blumenläden, eine Fahrschule Barth, sogar ein Kino, mehrere Kneipen, Bars und Restaurants voller Leben.
Heute steht all dies leer, ist teilweise zugenagelt, die ehemalige Grundschule mit Burgrest ist ein Asylbewerberheim, an der neuen Schule dagegen wurde soeben die Hauptschule geschlossen, nur die Grundschule atmet noch ungewisse Zukunft, in der einen Konditorei gibt es jetzt Döner, die andere steht leer, und wenn der alte, über 90jährige Herr Quirin einen guten Tag hat, schließt er seinen Laden auf, und man kann Reste aus dem seit den 80er Jahren nicht mehr aufgefrischten oder nachbestellten Sortiment erwerben, Hüte oder Original 60er Armbanduhren für den Herren oder die Dame oder Ansichtskarten, die das Kurhotel und den Ort in voller Blüte zeigen, aus den 70ern.

Nähme man einen großen Bagger und kippte man die beiden Berge ins tiefe Kylltal, der Welt würde nichts fehlen.

(Als inoffizieller Beitrag zur Buchreihe "Öde Orte", deren äußerst lesenwerter Beitrag "Bitburg" ich dringend empfehle. Bitburg ist die nächstübergeordnete Stadt zu Kyllburg)

Du & Ich-AG

Also das waren gestern auf jeden Fall zwei Homos, vielleicht ein Pärchen, mit Autokennzeichen DU, 3/4-Cargopants, Glatzen und rasierten Beinen mit Tribal-Tattoo, die hier im Dorf die Klinken putzten mit smartem Lächeln: "Schönen guten Tag, hier sind die Obstmänner!"

War aber zu überrascht, um das mit dem Obst näher zu erkunden.

Freitag, 16. Juli 2010

Diät

Herrschaften, ich versuche mal ein wenig Internetdiät, geht hier eh nicht so erfreulich schnell, auf dem Land mit einer analogen Leitung, und es ist schon lange mal Zeit, ein wenig zu entwöhnen.
Mal schauen, wie die Kilobytes bit by bit von mir abpurzeln.

Dienstag, 13. Juli 2010

Das absolute Glück

Schon von weitem kann man das glückliche Lachen hören, und als sie näher kommen, ist auch der Anblick so wunderschön, daß man weinen möchte:
Zwei Latinos, vielleicht Kubaner, haben ein Kinderplanschbecken gekapert und liegen bäuchlings nebeneinander darauf, den einen Arm um den Nachbarn gelegt, und mit den jeweils freien Armen paddeln sie das Planschbecken über den See.
Als Krönung sitzt am Heck ein kleines Mädchen, welches die wichtige Aufgabe hat, mit einem Sandkasteneimerchen das einschwappende Wasser wieder aus dem Planschbecken zu schöpfen, damit die wundersame Glücksmaschine nicht absäuft.
Ich winke, alle drei winken lachend zurück, und ich denke noch, nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise.

Montag, 12. Juli 2010

Hitze tötet Hirn

The Devil sent you to Laredo
(the devil! the devil!)
because he knew that I was there
(huch!)

Yes Sir i can boogie
but I need a certain song


Irgend etwas hat mich eben gezwungen, mir die 4 Hits von Baccara aufs Itunes zu ziehen. Unheimlich!
Hab ich jetzt einmal durchgehört und jetzt ist mein Hirn auf Stand mit der Hitze.
Anscheinend reagiert der Körper auf ungewöhnliche Belastung mit außergewöhnlichen Maßnahmen.

Hot as Ass

Stellen Sie sich das mal vor: draußen ist es genau so heiß oder sogar noch etwas heißer wie IN meinem Arsch!
Oder IN IHREM, respektive, geht ja nicht um mich.

Freitag, 9. Juli 2010

Puh!

Doch ganz schön viel zu tun, bevor man für 4 (4!) Wochen in Urlaub gehen kann...
Heute ist ENDSPURT!
Und eins weiß ich schon jetzt ganz genau: Das Wochenende werde ich á la Nilpferd verbringen, ganz unter Wasser, nur die Nasenlöcher draußen!

Montag, 5. Juli 2010

Endlich die wahre Madonna!

Jetzt hat sie sich endgütig selbst gefunden und ist wieder auf American Life Tour.
(Ich hasse es zuzugeben, aber sie sieht besser aus als jemals - she still rocks! Und die Bühnenshow - provozierender than evah! (Thumbnails anschauen!)
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lucky strikes

the sacred and the profane

So viel Rauch, so wenig Feuer?

Du bist nicht angemeldet.

Rauchzeichen an:

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kiekste, wa?

grace

Schall & Rauch:

geile bsau
geile bsau
marco (Gast) - 2014/08/17 11:11
Merengue
Ich liebe Tango. Bzw. ich liebe Lateinamerikanische...
Sepp (Gast) - 2013/12/13 15:12
Goodbye Vienna! Hello...
Liebe Herrschaften und Herrschaftinnen, Sie müßten...
luckystrike - 2013/03/23 21:30
Naja, wie alle halt ich...
Naja, wie alle halt ich diese weiße kalte Hölle nicht...
luckystrike - 2013/03/23 19:55
Nein, ich meinte doch,...
Nein, ich meinte doch, seit diesem Posting wieder etwas...
arboretum - 2013/03/23 19:21
Klar gehts besser. Aber...
Klar gehts besser. Aber ein bissel Trauer für Mogli...
luckystrike - 2013/03/22 20:54
Treue Seele. Ich hoffe,...
Treue Seele. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder besser.
arboretum - 2013/03/20 18:16
Tränen für Mogli
Es ist schon etwas unglaublich, besonders wenn man...
luckystrike - 2013/03/17 18:04

last year's kisses

Es lebt

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