wunder geschahn - the end
Wir erinnern uns:
Der Lucky stand nach jahrelangem (un-)freiwilligem Exil aus der Schwulenszene zum ersten Mal wieder im Discokugellicht, blinzelnd wie ein Grottenolm in der Sonne, und wollte sich grade wieder in seine Höhle zurückziehen, als er von einem wahren Prachtexemplar, der Verkörperung seiner kumulierten Phantasien gestellt und verführt wurde, was nicht einmal als Scherz gedacht war.
Der Traum erwies sich als wahrer Gentleman, ein regelrechter Ritter. Er trug seinen Lucky auf Händen, was sich zum Beispiel darin ausdrückte, daß er ihm abends ein Taxi vorbeischickte, damit Lucky ihn von seiner Arbeit im Restaurant abholen konnte, wo er kellnerte. Schon am ersten Abend, also dem zweiten Date, wurde Lucky den Kollegen vorgestellt, aufs beste bewirtet und sogleich in die Familie aufgenommen. Spooky, nicht?
Auch sexuell war der Gott sehr bemüht, nur leider nicht sehr begabt oder erfinderisch. Man konnte die Uhr stellen, 5 Minuten hier lang, dann 3 Minuten das, und 8 Minuten hier rum, fertig. Macht nichts, dachte sich Lucky, bin ja selber nicht unbegabt, und der Mensch ist ja lernfähig. Dieser leider nicht, wie ein Aufzieh-Karnickel spulte er sein Programm ab.
Die Tragik! Den göttlichsten Körper, den ich je gesehen habe, und nichts damit anzufangen!
Leider war der Guteste auch nicht der hellste, der Gesichtsausdruck, den ich zuerst so sexy fand, war leider das direkte Abbild seines Geisteszustands.
Macht nichts, dachte sich Lucky, bin ja selber ganz helle, und wozu hat man Freunde.
Um eine kurze Affäre hier nicht in die Länge zu ziehen: dem Lucky wurde es sehr schnell sehr fad.
Der Bruch allerdings kam dadurch, daß der hellschokoladenfarbige Gott es mit dem Safer Sex nicht immer so genau nehmen wollte, und der Meinung war, daß das schon okay wäre, er würde sich seine Geschlechtspartner ja schließlich danach aussuchen, ob sie gesund aussehen würden, er könne das schon beurteilen.
Als ich ihm darauf eröffnete, daß meine letzte Affäre ein Aidskranker gewesen war, verschwand er sang- und klanglos aus meinem Leben - kein Anruf, kein Rückruf - nichts.
Jahre später traf ich ihn in einer Bar, und das Verhalten war ihm immerhin sehr sehr peinlich.
Was wir lernen?
- Dumm fickt eben nicht besser
- Schönheit ist nicht abend- oder gar nächtefüllend
- Aber immerhin: und das ist der Punkt dieser Geschichte, wenn man auf den Anfang schaut: und wenn man denkt, alles ist vorbei, dann geschehen doch immer wieder Wunder.
Wie Nena weiß: Wunder geschehn, ich habs gesehn.
Note to self:
HOFFNUNG NICHT AUFGEBEN
Der Lucky stand nach jahrelangem (un-)freiwilligem Exil aus der Schwulenszene zum ersten Mal wieder im Discokugellicht, blinzelnd wie ein Grottenolm in der Sonne, und wollte sich grade wieder in seine Höhle zurückziehen, als er von einem wahren Prachtexemplar, der Verkörperung seiner kumulierten Phantasien gestellt und verführt wurde, was nicht einmal als Scherz gedacht war.
Der Traum erwies sich als wahrer Gentleman, ein regelrechter Ritter. Er trug seinen Lucky auf Händen, was sich zum Beispiel darin ausdrückte, daß er ihm abends ein Taxi vorbeischickte, damit Lucky ihn von seiner Arbeit im Restaurant abholen konnte, wo er kellnerte. Schon am ersten Abend, also dem zweiten Date, wurde Lucky den Kollegen vorgestellt, aufs beste bewirtet und sogleich in die Familie aufgenommen. Spooky, nicht?
Auch sexuell war der Gott sehr bemüht, nur leider nicht sehr begabt oder erfinderisch. Man konnte die Uhr stellen, 5 Minuten hier lang, dann 3 Minuten das, und 8 Minuten hier rum, fertig. Macht nichts, dachte sich Lucky, bin ja selber nicht unbegabt, und der Mensch ist ja lernfähig. Dieser leider nicht, wie ein Aufzieh-Karnickel spulte er sein Programm ab.
Die Tragik! Den göttlichsten Körper, den ich je gesehen habe, und nichts damit anzufangen!
Leider war der Guteste auch nicht der hellste, der Gesichtsausdruck, den ich zuerst so sexy fand, war leider das direkte Abbild seines Geisteszustands.
Macht nichts, dachte sich Lucky, bin ja selber ganz helle, und wozu hat man Freunde.
Um eine kurze Affäre hier nicht in die Länge zu ziehen: dem Lucky wurde es sehr schnell sehr fad.
Der Bruch allerdings kam dadurch, daß der hellschokoladenfarbige Gott es mit dem Safer Sex nicht immer so genau nehmen wollte, und der Meinung war, daß das schon okay wäre, er würde sich seine Geschlechtspartner ja schließlich danach aussuchen, ob sie gesund aussehen würden, er könne das schon beurteilen.
Als ich ihm darauf eröffnete, daß meine letzte Affäre ein Aidskranker gewesen war, verschwand er sang- und klanglos aus meinem Leben - kein Anruf, kein Rückruf - nichts.
Jahre später traf ich ihn in einer Bar, und das Verhalten war ihm immerhin sehr sehr peinlich.
Was wir lernen?
- Dumm fickt eben nicht besser
- Schönheit ist nicht abend- oder gar nächtefüllend
- Aber immerhin: und das ist der Punkt dieser Geschichte, wenn man auf den Anfang schaut: und wenn man denkt, alles ist vorbei, dann geschehen doch immer wieder Wunder.
Wie Nena weiß: Wunder geschehn, ich habs gesehn.
Note to self:
HOFFNUNG NICHT AUFGEBEN
luckystrike - 2006/02/01 10:35
ARGH!
aber wenn man sich die aktuelle prävention anschaut, dann lesen sich die argumente wie eine nichtraucherförderungskampagne. und genauso wirkungsvoll sind sie, nämlich gar nicht: das schreckgespenst aids-vollbild ist zu unwahrscheinlich, das überleben als positiver weitgehend gesichert. gut, es gibt nebenwirkungen, aber die gibt's vom rauchen auch. klar, auch rauchen kann tödlich sein, aber eben nur kann. und so bekommt barebacking die gleiche wertigkeit wie rauchen: man soll's nicht machen, aber man ist eben ein genießer und kenner. und irgendwie ist es auch cool.
solange wir keine kollektive (und eben keine individualisierte) verantwortung auf diesem gebiet herstellen, werden die schönen, dummen götter weiterhin dem augenschein statt dem gebotenen vertrauen.
so, ich habe gesprochen ;)