confessional pottery

Freitag, 8. Oktober 2010

Hell freezes over at 11:15 a.m.

Die Heidi sagt mir, daß es ein gutes Zeichen ist, daß in mir kaum noch etwas umgeht, was ich zum Beispiel fürs Bloggen verbraten könnte. Es würde bedeuten, daß ich aus meiner depressiven Belastungsstörung so langsam, aber endlich heraus wäre.
Das große Hallen in Herz und Hirn läge daran, daß ich über die Jahre so konditioniert gewesen wäre, daß ich nur depressives und angsterfüllendes gehortet hätte, und es mir ungewohnt sei, andere Gedanken oder Gefühle wahrzunehmen.
Nun gut, sie ist die Expertin, und sollte es wissen, gut für mich, schlecht fürs Bloggen.

Jedenfalls läuten hier grade die Kirchenglocken (ja, mitten in Kreuzberg!) und das zu Recht, mein letztes Stündlein hat auch gleich geschlagen: ich habe einen Zahnarzttermin.
Den ersten seit über 15 Jahren, ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, was das heißt.
Beten Sie für mich!

Es scheint an der Zeit, die alten Leichen mal alle aus dem Keller zu holen.

Montag, 16. August 2010

...doch heut bin ich wieder dabei

Vier Wochen Urlaub, das schien mir eine unendliche Strecke, nicht mehr gehabt seit den großen Schulferien von damals, und durchaus furchteinflößend. Was würde passieren, ich so ganz auf mich selbst geworfen?
In der ganzen langen Zeit hat sich jedoch nicht das eingestellt, was ich erwartet hatte: der Moment, wo man wieder beide Beine auf den Boden bekommt, ausgeruht, ein wenig Klarheit, und den Blick für ein wenig Richtung für einen selbst.

Nun, nichts ist passiert, aber die letzte Woche, die erste Arbeitswoche, war die blanke Hölle. Nicht, daß irgendwas schlimmes passiert wäre, es war nur so, daß ich ein ganz klares Gefühl hatte, daß ich das alles nicht mehr will. (Und ich werde mich bei dem ein oder anderen Kollegen für die furchtbar schlechte Laune entschuldigen müssen...)
Besonders schlimm der Nervfaktor meiner Arbeit, an den ich mich erstmal wieder gewöhnen muß (Muß ich das?)
Freitag abend war dann der Höhepunkt, Midlife Crisis at it's best, aber nach einem verkrochenen Wochenende fühle ich mich wieder in der Lage und willens, weiter zu machen. Erst mal.

(Ich nehme an, das macht so jetzt gar keinen Sinn, vielleicht kommt der ja noch, irgednwann)

Merkzettel für den nächsten langen Urlaub: Reizfreiere Umgebung mit weniger Verbindlickeiten, dafür mehr Unbekanntem.

Sonntag, 1. August 2010

To have and to have not, to hold or to hold not, das Leben der Anderen oder La Complainte de la vielle Salope

I've got a life
Though it refuses to shine
I've got a life it aint over
It aint over
I've got a way
It's the only thing that's mine
All I’m asking for is tenderness
Tenderness
(singt grade passenderweise Frau Lennox)


Ein schöner, entspannter Tag auf dem See (vor dem ich mich für gestern noch verschlossen habe, mir typisch aber unangemessenerweise, natürlich) in bester Gesellschaft mit gutem Gespräch mit Frau Koma, und das Telefonat mit dem besten Freund, der in die Provinz zur Familie zu Festen geworfen und entsprechend entsetzt über die Diskrepanz der Leben ist, bringen etwas mehr Klarheit über den Zustand:
Natürlich ist es sweet, dem überaus hübschen Couchsurfer aus Seattle meine Wohnung zu überlassen für die nächsten paar Tage, wo ich nicht da bin, aber es ärgert mich immens, daß er in meinem Bett schläft, wenn ich nicht dabei bin - nicht daß ich abgelehnt worden wäre, die Frage stellte sich erst gar nicht.
Natürlich ist es reizend, den treuen alten Freund in der häßlichen engen Stadt zu besuchen (seit 20 Jahren überfällig), mit seiner reizenden Frau und der überaus süßen kleinen Tochter, aber dann wieder auf die Autobahn, 600 km bis in die große schöne Stadt, in die große schöne - und leere - Wohnung, meine Freiheit und mein Leben.
Und es ist sogar sehr schön, in die alte Heimat zu fahren, ein Leben besuchen, an dem man zwar nicht mehr teil hat, aber immer noch seinen festen Platz, und sogar die Schwester führt eine irgendwie doch glücklich und erfüllt scheinende Ehe, obwohl sie mit ihrem Mann so umgeht, wie sie es sich mit ihrem Hund nicht trauen würde.
Sogar der Mitbewohner hat ein anscheinend herrliches Wochenende mit Kochen und trara mit seinen Partner, mit dem er seit über 25 Jahren zusammen ist, obwohl sie seit fast 20 Jahren nicht miteinander schlafen, denn dafür hat man den Lover und zusätzliche Affären.

Ich habe eine halbwegs große schöne Wohnung mit Terrasse, leer bis auf die tausend Pflanzen, das Internet, und einen Schrank voll vorkonfektionierter Leben und Träume auf DVD, meist amerikanisch, einen OK-en Job, der ganz angenehm zahlt, aber den Traum, die Dachgeschoßwohnung mit Dachgarten, nicht finanzieren will, die dann ebenfalls leer wäre bis auf die tausend Pflanzen, das Internet und einen Schrank voll vorkonfektionierter Leben und Träume auf DVD, meist amerikanisch. Sonst nüscht. Manchmal überfällt mich eine ganz große Scham, wenn mich jemand fragt, wer ich denn so bin und was mein Leben ist.

Es sind am Ende meine letzte gescheiterte Beziehung Anfang der Nuller Jahre, deren Aufarbeitung gleich in den Aufbau für meinen Burnout überging, dann eben jenen, und schwupps, wie schnell doch so ein Jahrzehnt vertan ist. Jaja, ich weiß, "Dann heul doch!" und so, aber eine sehr gute Freundin sagte mir mal, daß man über 30 für sich und sein Glück selber zuständig ist und man nicht immer nur rumheulen kann und darf - und sie hat recht.

(Und hiermit entschuldige ich mich aufs Tiefste bei allen meinen Freunden und Freundinnen die so herrlich gut zu mir und immer für mich da sind, und ohne die ich nicht leben könnte oder wollte, aber, Darlings, ihr seid ja nicht zuständig, mit mir zu schlafen, mit mir eine Familie zu gründen oder ganz generell mein Leben von innen mit Leben zu füllen, obwohl ich zumindest letzteres euch immer wieder zumute.)

Donnerstag, 29. Juli 2010

Ja, nee, weiß auch nicht

Still hier - weil ich nicht weiß wie mir ist und deswegen auch nix drüber schreiben kann. Über die Hälfte der 4 Wochen Urlaub sind rum und ich fühle - nichts.
Das ist nicht mal schlecht oder auch gut, aber ich dachte es würde sich anders anfühlen. Seltsam.
Und dann heute auch noch den Heidi-die-wo-meine-Therapeutin-ist-Termin seebedingt verpaßt, weil ich dachte daß er erst nächste Woche sei, vielleicht hätte die mir das erklären können...

Donnerstag, 10. Juni 2010

Babe's got a Secret

Das erste, was ich heute gemacht habe, als ich ins Büro kam, war aufs Klo und dort den Schlüpper auszuziehen, es ist einfach viel zu heiß.
Es war dann aber gar nicht so einfach, den unbemerkt rauszuschmuggeln, in die Hosentasche paßte er nicht...
(Für alle die's nicht wissen: ich bin der Scheff, ein bissel Etikette muß schon sein)

Mittwoch, 10. Februar 2010

Eigner Herd und so

Ich kenne ja fast keinen Menschen, der nicht den Ehrgeiz oder den Wunsch hätte, einmal, vielleicht später, einen "Roman" zu schreiben, man spüre man habe es in sich. Ich kenne sogar Menschen, die einen oder mehr Romane geschrieben haben, die fertig in der Schublade sind oder sogar zum Teil veröffentlicht.

Ich muß zugeben, daß auch ich zur ersteren Kategorie gehöre. Eine Lust an Worten und Wörtern und am Formulieren und eine gewisse Begabung dazu spüre ich und sie wurde mir auch schon früh attestiert, wie so vielen. Unter anderem deshalb schreibe ich hier, wenn ich auch oft nicht wirklich etwas mitzuteilen habe.

Vor ein, zwei Jahren ritt es mich allerdings, ich begann ein Projekt: inspiriert von einer Playlist, in der ich Stalker-Songs zusammengestellt hatte, eröffnete ich einen neuen Blog: Close to You sollte er heissen und von einem Stalker in Ich-Perspektive erzählt werden, in meiner näheren Umgebung spielen, so daß ich Details nutzen könnte, um das ganze authentisch zu machen.
Relativ harmlos sollte er anfangen, alltäglich, wie ein vielleicht nicht mehr ganz so junger Mann dem Objekt seiner (vergeblichen) Begierde zunächst nachforscht, immer mehr in das Leben des andern eintaucht, bis das ganze eine wahre Obsession mit unschönen, wenn nicht gar gefährlichen Ergebnissen wird.

Die Blogform als öffentliche Tagebuchform fand ich dazu das richtige Medium - vielleicht ein paar Leser und Kommentatoren erreichen, die das Ganze miterleben und auf den ins Gefährliche gleitenden Autoren reagieren.
So, wie ich den näheren Kiez als bekannte Gegend nutzen wollte, sollte die Seelenlandschaft des Autors eine mir ähnlich bekannte sein, gelegentlich ein wenig einsam, gelegentlich ein wenig verbittert oder selbstmitleidig, und vielleicht ein wenig schwierig im Umgang.

In der Theorie liest sich das gar nicht mal schlecht.
Allein, es fiel mir unglaublich schwer, die Verliebtheit des Erzählers herbeizuschreiben, wenn auch seine Gedanken über die Ablehnung mir leichter fielen. Für die spätere Obsession dachte ich, durch die Playlist einen guten emotionalen Soundtrack zu haben, warum sollte der Protagonist nicht selber zum Beispiel Dalbellos "Gonna Get Close to You" hören?

So werkelte ich 3 oder 4 Wochen fast täglich vor mich hin, weitgehend unbeachtet, was ok war, schließlich sollte der Anfang reichlich unspektakulär sein. Gerüst, Komplikationen und Steigerung der Spannung war soweit fertig geplant, ungefähr über ein Jahr sollte sich das erstrecken. Was mir allerdings nicht gelang, war das ganze emotional zu füllen, ihm Leben einzuhauchen - das konnte ich in mir nicht finden oder mobilisieren, und so stellte ich das Projekt ein. Sie werden es nicht finden, es ist offline und ich selber habe mir auch keine Sicherungskopie gemacht.

Warum auch sollte ich von einer Begierde, einer gefährlichen Obsession schreiben, wenn ich das gar nicht in mir habe und vielleicht für Schlüsselstellen bei anderen Autoren, Filmen oder Songs klauen müßte? Wo sollte ich es hernehmen, wenn ich es nur vom Hörensagen kenne? Kein Fleisch auf die Knochen, kein Blut zum Fleisch hin bekomme?
Das ist genauso absurd, wie wenn ein 17jähriges Mädchen unbedingt über Berghain, schmutzigen Sex und Drogen schreiben muß, wenn sie überhaupt noch gar nicht ins Berghain reinkommt, außer vielleicht, wenn sie das Gefühl oder die (Fremd-?)Inspiration hat, sie müßte für die greisen Herrn vom Feuilleton den Roman der Nullerjahre schreiben, genau so, wie jene sich eine verderbte Generation vorstellen?

Freitag, 22. Januar 2010

Schnee

Als die Scheibenwischer gestern abend den ganz feinen, ganz lockeren, ganz kristallinen Schnee wegwischten, bekam ich einen ganz schlimmen Jibber.
Schlimm, schlimm, aber wahr.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Different but same

Spannend, so ein öffentliches Tagebuch, man kann nachlesen, wie man jedes Jahr vor dem Fest so zum Fest stand. Viel passiert, in den letzten Jahren.
Gestern die Geschenke (und einen Hexenschuß, oben zwischen den Schultern) besorgt, allerdings nur für die Kinder (wo kommen all die Kinder auf einmal her? Es mutet ja fast an, als ob ich auch auf dem letzten Drücker bin?), und na gut, für die Mütter darfs dann auch was sein, das Leben ist ja sonst schon ungerecht genug. Jedenfalls, wissen Sie, wie man Menschen 3 Tage vor dem sogenannten Heiligen Abend nachhaltig verunsichert? In Schlangen vorlassen, der gestreßten Kassiererin sagen, sie soll sich Zeit lassen, oder jemand die Tür aufhalten. Die fühlen sich komplett verarscht, garantiert.

Jedenfalls habe ich dieses Jahr nicht einmal darüber nachgedacht, nicht zum Rest der Restfamilie zu fahren. Vielleicht liegt es daran, daß letztes Jahr vielleicht das schönste, entspannteste Weihnachten war, an das ich mich erinnern kann. Es fühlt sich pervers an, das zu sagen, immerhin war es das erste ohne Mutter, und ich allein im leeren Haus.
Schlimm, die erste Nacht, als sich in dem klammen Haus die überparfümierte Bettwäsche mit dem Muff der immer noch unausgeräumten Schränke wie ein öliger Film auf meine Haut legte. Gut der nächste Tag, als die Sonne schien, ich ordentlich gelüftet hatte und mir einen eigenen kleinen Weihnchtsbaumersatz improvisierte. Und ganz entspannt und frei die Zeit mit Schwester.
Nicht so entspannt der Tag mit Tante und Familie, denn Tante hatte eine eigene bzw. keine Strategie, mit dem offensichtlichen Verlust umzugehen.
Nun, dieses Jahr wird das anders, denn Tante ist nicht mehr, und für einen Tag zumindest findet ihre Restfamilie Asyl bei uns.
Same same, but different. Different, but same same.
Also ich wünschte schon, ich hätte auch mal andere Themen.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Ich denke nicht

nein, ich denke einfach nicht nach. Wüßte ich auch gar nicht wo anfangen. Keinen Moment, so, hier ist jetzt das Problem, hier die Ursache, da die Lösung, es geht alles im Wusch, und das geht auch. Erstaunlich eigentlich.
Wenn ich Termine nicht grade einfach vergesse, wie mehrfach geschehen in den letzten Wochen, trotz Kalender und wasnoch, dann gehe ich komplett unvorbereitet, und schlage dort meine Notizen vom letzten Mal auf. Mehr geht irgendwie nicht. Und (fast) keiner merkts.
Was aber nicht heißt, daß mein Kopf nicht von früh bis spät sinnlos leere Achterbahnfahrten macht, halt nur auf einem anderen Rummel.

Dienstag, 10. November 2009

Geheimniskrämerei

Was Sie vielleicht nicht wußten, woher auch: Ab und an schreibe ich Beiträge, die ich dann aber nicht online stelle, sei es, daß ich sie dann doch blöd finde (hält mich meist nicht immer davon ab, wie Sie wissen), oder jemand beleidigt sein könnte, oder daß mir etwas peinlich sein könnte (stellense sich das mal vor!)
Jedenfalls, nach ein paar Monaten stelle ich sie dann doch heimlich online, weil ich nicht an mir halten kann, und wo sie doch schon mal geschrieben sind. Kriegt ja keiner mit.
Ach, bevor Sie jetzt suchen gehen: Machen Sie sich keine Mühe, so interessant sind sie auch wieder nicht.
Umgekehrt habe ich allerdings auch den ein oder anderen Beitrag offline genommen, weil ich mal wieder so blöd war, dem ein oder anderen den Link zu hier zu geben. Was mich ärgert, denn Beiträge gehören in die freie Wildbahn.
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So viel Rauch, so wenig Feuer?

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marco (Gast) - 2014/08/17 11:11
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Sepp (Gast) - 2013/12/13 15:12
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Liebe Herrschaften und Herrschaftinnen, Sie müßten...
luckystrike - 2013/03/23 21:30
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Naja, wie alle halt ich diese weiße kalte Hölle nicht...
luckystrike - 2013/03/23 19:55
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Nein, ich meinte doch, seit diesem Posting wieder etwas...
arboretum - 2013/03/23 19:21
Klar gehts besser. Aber...
Klar gehts besser. Aber ein bissel Trauer für Mogli...
luckystrike - 2013/03/22 20:54
Treue Seele. Ich hoffe,...
Treue Seele. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder besser.
arboretum - 2013/03/20 18:16
Tränen für Mogli
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luckystrike - 2013/03/17 18:04

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