jeden tag 1 kleiner tod

Mittwoch, 5. August 2009

Time after Time

Und wo du bist
da kann kein anderer sein.
Und würd ich wissen
wo das ist
dann würd ich wissen
wo kein anderer ist
dann würd ich wissen
wo das ist
(Peter Licht)


Happy Birthday, Lucky-Mom!
82 wärst du heute geworden, aber seit 460 Tagen bist du nicht mehr da.
Es gibt immer noch diese Momente, in denen ich gegen diese Wand renne.
Wie oft in den letzten Wochen, die ja insgesamt sehr schön waren, und wo ich dich gerne angerufen hätte,um dir zu sagen, wie gut es mir geht, zur Abwechslung.
Nevermore.
In diesen Momenten werde ich bitterböse wütend.

Freitag, 24. Juli 2009

Wenn die Kannen Trauer Tragen

kanne

(Hatte grade beim Donnerschlag und in diesem Gewitterlicht einen kleinen Zwerg-im-roten-Lackmantel-Moment im Augenwinkel. War aber gottseidank nur die Gießkanne.)

Donnerstag, 2. Juli 2009

Du erinnerst mich an Hiebe

Ich schätze ja Anette Humpe sehr, aber die letzte Ich+Ich-Platte hört sich nun wirklich an wie die singende klingende Telefonseelsorge, und dieser singende Tanzbär ging noch nie.

Habe mich immer gewundert, wie die mit ihren depressiven Liedern (und ich bin da als schwermütige Kuh weiß Gott offen für) so einen Riesenerfolg hinlegen konnten und sogar die scheußliche Ozwei-Halle vollkriegen. Sie haben es ganz einfach geschafft, die deutsche Johanniskraut- und Therapierten-Gemeinde anzudocken, und jetzt sieht man mal wie riesig die ist.

Andererseits grandios und konsequent: Wenn ihr nicht so ist, dann tritt sie einfach nicht mit auf, bleibt zu Hause und läßt den singenden klingenden Tanzbär alleine machen, O-Zwei hin oder her, das finde ich dann schon wieder anbetungswürdig.

Montag, 29. Juni 2009

Spocht!

Lucky in blinder Panik. Ich fühle mich, als ob ich gleich ins Krankenhaus muß, zu einer OP mit ungewissem Ausgang. Kittel mit hinten offen inklusive. Schon seit Tagen schlafe ich schlecht.

Spocht war immer die Manifestation meiner sozialen Nicht-Integration, mangelnde Fähigkeiten multipliziert mit körperlichem Nicht-Selbstbewußtsein, im Quadrat mit faschistoiden Spochtlehrern oder einfach dumpfen Jungs aus dem Dorf.
Mit Wort und Witz konnte ich mich zumindest immer auf eine Außenseiterpositon retten, aber wenn Körperliches ins Spiel kam, stellte sich klar heraus was was ist.
Was dazu führte, daß ich immer mit den anderen dicken Mädchen bis zuletzt auf der Bank sitzen blieb, wenn Mannschaften gewählt wurden. Oder bis ans Ende der Schulzeit (als einziger) mit Schwimmhilfe im Nichtschwimmerbecken dümpeln mußte. Oder sich alle schon im Voraus auf die Performance freuten, wenn im Spochtunterricht benotet wurde (Ich bekam immer eine 6, weil ich unter Druck Bewegungslegasteniker bin.)
Mehr als 400m am Stück bin ich noch nie gelaufen, wenn man das Laufen nennen kann.
Eigentlich habe ich mich in meinem Leben noch nie freiwillig bewegt, Sex und Tanzen mal ausgeschlossen und natürlich Schlauchboating mit Glam.

Ich glaube nicht, daß der PT weiß, worauf er sich eingelassen hat. Ich weiß es auch nicht. Der Geruch stinkender Gymnastikmatten verfolgt mich schon seit Tagen.

Ave Spocht, morituri te salutant.

Ich werde ihm Sitzfußball vorschlagen.

Montag, 15. Juni 2009

Crazy Mama on the Loose

Die älteste Freundin (naja, man telefonierte 1-2x im Jahr miteinander) hat es geschafft. Als Frau um die wollte sie noch unbedingt letzter-Drücker-mäßig schwanger werden (wir berichteten) und Widder, besonders solche mit einer ordentlichen Klatsche, können sich ja oft erstaunlich gut durchsetzen.
Als vor zwei Jahren die paranoiden Anrufe ("Die reden hier alle über mich, ich sei eine Schlampe, aber ich werde es ihnen zeigen" "Wer ist denn "die"?" "Alle, aber die werde sich wundern, ich werde es ihnen heimzahlen, die Rache ist mein!") zunahmen, schränkte ich den Telefonverkehr etwas ein. Noch mehr schränkte ich ihn nach Februar ein, als das Kind dann da war. Was sie nicht hinderte, mich alle 2 Tage auf allen Nummern anzurufen, mir Fotos von dem sogar für ein Baby ungewöhnlich häßlichen Baby zu schicken, und ein Sorgen-Paket mit vermeintlich lebenshelfendem Trödel wie Coelho-Jakobsweg-Hörbüchern und so.
Es gibt keinen sichereren Weg einen Rückruf meinerseits zu verhindern, als erbarmungslos danach zu fordern, ungewollte Aufmerksamkeiten zu schicken, und, die Spitze, sich SORGEN um mich zu machen. Da bin ich schneller auf der Zinne als Paris Hilton ein doofes Gesicht macht.
Jedenfalls, guter Mensch der ich bin, habe ich nach Monaten doch mal zurück gerufen. Ihr Freund hatte sich damals in Vorgesprächen ganz klar gegen ein Baby ausgesprochen, schließlich hat er schon 3 Kinder zwschen 12 und 18, die bei ihm wohnen, und muß seine internetspielsüchtige Ex versorgen. Aber D. ließ das nicht zwischen sie und ihren Kinderwunsch kommen, setzte heimlich die Pille ab und konfrontierte innerhalb von Wochen mit Tatsachen. Relativ ungefragt zog sie bei ihm ein und kämpft seitdem gegen die Kinder um einen Platz im Gefüge. Mit ihren Mitteln selbstverständlich. Hatte ich erwähnt, daß sie nach 15 Jahren Studium endlich ihr Lehramt abgeschlossen hatte und eine Teilzeitstelle als Lehrern bekommen hatte? Und daß nach ein paar Wochen ihr Kurs nur noch halb so groß war, weil die Kinder sich abgemeldet hatten, weil sie ANGST vor der neuen Lehrerin hatten? Sie ist klein, pummelig, und hat lange braune Haare und Rehblick.
Die hormonellen Umstände nach der Schwangerschaft helfen nicht unbedingt, sie ist hocheifersüchtig, weil er so viele Frauen kennt (er ist Dozent und muß sich wohl auch um seine weiblichen Studenten kümmern), kämpft täglich mit den Kindern und fordert, daß er sich "auch mal" für sie entscheidet.
Und ich dachte, ich hätte eine ordentliche Klatsche...Gibts eigentlich auch sowas wie Therapieversicherungen für Neugeborene?

Sonntag, 14. Juni 2009

Kleiner Abschied

Länger war es jetzt auch wirklich nicht aufzuschieben, und herrliches Wetter zum Bettenlüften ist es allemal.
Heute dann doch endlich mal die Bettwäsche meiner Schwester abgezogen, die mit den riesengroßen purpur-orange-gelb-lila Blüten aus den Siebzigern, die so wunderbar geschmeidig auf der Haut ist und farblich so gut hierher paßt, die von meiner toten Schwester, die aus dem Schrank aus dem nunmehr leeren Haus in der Eifel.
Aber sie roch so lange noch so vertraut nach dem Schrank, nach dem Waschmittel, nach dem Bett der Kindheit, so daß ich nachts manchmal kurz wach wurde, nur um zu schnuppern. Und das obwohl meine Mutter alle Schrankinhalte mindestens zweimal im Jahr durchgewaschen hat.

Dienstag, 21. April 2009

Ruhig hier am Morgen

Noch als ich das letzte Mal hier in der Eifel war, mußte ich die Jalousien unten lassen, bis ich den ersten Bottich Kaffee getrunken und im Bad war, denn ab ca. 7:30 gaben sich hier Tante und Nachbarn die Fußmatte in die Hand, weil sie sich so gefreut und aufgeregt hatten, daß der Junge aus der großen Stadt wieder zu Besuch war. Mindestens alle Viertelstunde wurde nachgeschaut, ob er schon wach war, und zur Not mit den anderen Nachbarn telefonkonferiert, bis man zuschlagen konnte. Die wichtigen Sachen erledigt man hier morgens. Frühmorgens.

Das ist jetzt nicht mehr nötig, denn die Lieblingstante liegt, oder besser gesagt, sitzt im Krankenhaus, Magenkrebs wohl im Endstadium (nicht daß die Ärzte dazu irgendeine Auskunft gäben, man reimt sich halt nur ein paar Sachen zusammen als Angehöriger), sagt nichts mehr und schaut nach weit weg.

Eigentlich bin ich hergekommen, um die persönlichen Besitztümer meiner Mutter in dem nun hälftig meinem Haus zu sortieren, und hatte mich auf die aufdringliche, aber fürsorgliche Dorfgemeinschaft gefreut, Heimat eben.

Na zumindest die Nachbarin mit dem geschrotteten Kurzzeitgedächtnis hat bei meiner Schwester angekündigt, daß sie mich zum Ausgleich jetzt mehrmals täglich besuchen will. Das kann heiter werden.

Freitag, 27. März 2009

Böse böse

Nicht lustig:
anhaenger

Als Zweitfamilie Fritzl einmal einen Campingurlaub machte...

Mittwoch, 18. Februar 2009

Siehste

Wenn, ja wenn der eine Assistent schon ein paar Wochen krank ist, und die andere Assistentin an ihren hochheiligen Berlinale-Urlaub noch 10 Tage Grippe dran hängt - natürlich komplett unfreiwillig, wenn also jemand, der vor zwei Jahren noch komplett unfähig war zu delegieren, somit sozusagen allein 3 Jobs erledigt, von denen man 2 schon Jahre nicht mehr erledigt hat, und das in nicht unschwierigen Zeiten, dann klingt irgendwo aus der Tiefe diese kleine fiese und komplett nutzlose, aber enorm störende Stimme "Siehste, siehste, siehste!"

Samstag, 14. Februar 2009

Die Markthalle des abgefahrenen Zugs

"Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!"
(Vorschlag für eine Inschrift über dem Eingang)


Ihnen gehts gut? Schon wieder dieses optimistische Wird-schon-alles-werden-Gefühl?

Das läßt sich ändern, machen Sie doch einmal einen kleinen Ausflug nach Kreuzberg, in die Eisenbahnstraße, zur gleichnamigen Eisenbahnmarkthalle. Eine Prise Verfall schnuppern, aber nicht im Sinne großartiger Romantik verfallener Industrieruinen oder überwucherter alter Friedhöfe, sondern ein Verfall, der nach Haldol, schlechten Zähnen, Altkleidern und aufgegebenem Leben riecht. Und sie werden verstehen warum eine Depression auch im wirtschaftlichen Sinn eben Depression heißt.

Bis vor sieben Jahren wohnte ich in der Muskauer Straße, und ich kann mich gut erinnern, mit welch argwöhnischen Blicken dort beobachtet wurde, wie die hübschen Altbauten renoviert und etwas über sonstigem Preisniveau vermietet oder verkauft wurden. Up and Coming und gar hübsch und liebevoll ist nicht wirklich gern gesehen in Kreuzberg, geworfene Farbbeutel waren die Antwort. Nun, diese Sorgen muß man sich heute nicht mehr machen.

Damals gab es in der Markthalle zeitweise 3 Bäcker, 3 Metzger, mehrere Biostände, eine Änderungsschneiderei, zwei Feinkoststände. Natürlich unterschiedlichen Niveaus, aber man konnte seinen Wochenendeinkauf dort wirklich erledigen, jedenfalls, wenn man seinen Arsch samstags vor 13 Uhr aus dem Bett bekam.
Es gab Feinkost Sahili, mit wirklich tollem Angebot an Leckereien, und viele davon waren auch tatsächlich frisch, ein reizender türkischer Familienbetrieb. Der andere hatte einen immer alten etwas griebigen Besitzer, und die Kost war auch nicht wirklich fein. Ein Wurstwarenstand hatte nur geräuchertes und haltbares im Angebot, dafür aber eine Verkäuferin, die original an Siw Malmkwist in den 60ern erinnerte, über Lidstrich verfügte und einen sweeten schüchternen französischen Akzent hatte.
Die Fischfrau am Fischstand litt an schweren Depressionen und bewegte sich hinter ihrem Tresen immer wie unter Wasser, ihr Mann mit dem hochroten Gesicht sah aus wie ein Metzger. Gibt es eigentlich auch Fischmetzger? Aber an dem frischen Thunfisch kam ich nie vorbei.

Heute gibt es dort noch einen Aldi, einen KiK (wahrscheinlich, damit die Kids sich dort auch mit "Deine Mudda klaut doch bei KiK" beschimpfen können, es soll ja an nichts fehlen.)
Und einen Drospa, der anmutet, als ob eine türkische Großfamilie ihn nach jahrelangem Geschlossensein einfach aufgebrochen hat, um die vorhandenen verstaubten Restbestände noch abzuverkaufen.
Ansonsten ist die Halle leer, die Stände sind geschlossen. Sogar die ALG2-Projekte, die als Zwischennutzer die Halle mit sogenannter Kunst und sogenannten Eigeninititativen aufwerten sollen, sind wieder eingegangen.

Die wenigen Geschäfte, die überlebt haben, haben das nur geschafft, weil sie sich aus der offensichtlich morbiden Luft der Markthalle gerade eben noch nach draußen geschleppt haben, die wirklich nette und gut sortierte und nicht mcdonaldisierte Videothek und ein griechischer Feinkostladen, der früher ganz hinten rechts war.
In den letzten Zuckungen kann man noch einen Schreibwarenladen besuchen, dessen gesamtes Inventar für zukünftige Filme und Ausstellungen beschlagnahmt werden sollte, bei denen es auf Original-Grußkarten, Schreibgerät und Büroartikel der 60er bis 80er Jahre ankommt. Und auf der Rückseite, in der Pücklerstraße, bietet immer noch dieser etwas penetrante Blumenhändler seine welke Ware an.

Ich glaube nicht, daß man sich über eine Gentrifizierung Kreuzbergs ernsthaft Sorgen machen muß, für jede Straße, die aufgemotzt wird, fällt hinten eine andere aus dem Raster. Und das finde ich gleichzeitig schlimm und auch gut so. Die Wrangelstraße wird immer häßlich, assig und dreckig bleiben, egal, wieviele schicke Firmen in der Schlesischen noch einziehen.

(Edit 2013: Es ist einiges dort passiert, und besonders am Freitag/Samstag soll ein Besuch lohnen.)
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So viel Rauch, so wenig Feuer?

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geile bsau
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marco (Gast) - 2014/08/17 11:11
Merengue
Ich liebe Tango. Bzw. ich liebe Lateinamerikanische...
Sepp (Gast) - 2013/12/13 15:12
Goodbye Vienna! Hello...
Liebe Herrschaften und Herrschaftinnen, Sie müßten...
luckystrike - 2013/03/23 21:30
Naja, wie alle halt ich...
Naja, wie alle halt ich diese weiße kalte Hölle nicht...
luckystrike - 2013/03/23 19:55
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Nein, ich meinte doch, seit diesem Posting wieder etwas...
arboretum - 2013/03/23 19:21
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Klar gehts besser. Aber ein bissel Trauer für Mogli...
luckystrike - 2013/03/22 20:54
Treue Seele. Ich hoffe,...
Treue Seele. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder besser.
arboretum - 2013/03/20 18:16
Tränen für Mogli
Es ist schon etwas unglaublich, besonders wenn man...
luckystrike - 2013/03/17 18:04

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