jeden tag 1 kleiner tod

Sonntag, 13. Dezember 2009

Broken Bicycles

Broken bicycles, old busted chains
With rusted handle bars, out in the rain
Somebody must have an orphanage for
All these things that nobody wants any more
September's reminding July
It's time to be saying goodbye
Summer is gone, but our love will remain
Like old broken bicycles out in the rain

Broken bicycles, don't tell my folks
There's all those playing cards pinned to the spokes
Laid down like skeletons out on the lawn
The wheels won't turn when the other has gone
The seasons can turn on a dime
Somehow I forget every time
For all the things that you've given me will always stay
Broken, but I'll never throw them away
(Lyrics: Tom Waits, best Version by Agnes Bernelle)

(Hatte heute unabsichtlich einen kleinen Vergangenheitstag und fühle mich etwas ziemlich etwas ein wenig verloren. Was man mal war, wer man nun ist, Sie wissen schon.)

Donnerstag, 10. Dezember 2009

(Spät-)Pubertät und Küchentisch

"Schmeckts dir denn"
"Hmh..." (die Augen fest ins Paperback)
Sie hat dir eins deiner Lieblingsessen gemacht, 60er Paparika-Hähnchen, und Pommes, und Salat.
"Willst du noch ein bißchen Haut?" während die Haut fetttriefend auf deinen Teller ploppt.
"Nein, äh, kannst du mal aufhören, mir irgendwelches Zeug auf den Teller zu schmeißen!?"
Sie erzählt von irgendwas und fragt gelegentlich was, während du das Gesicht fest ins Buch gepresst hast.
"A-hmh"
"Hörst du mir eigentlich zu?"
"Ach jetzt hör doch mal auf, kannst du mich nicht EIN-MAL in Ruhe lassen!?"

Überhaupt redet sie mit dir, egal wo du dich grade im Haus aufhältst, als wärst du ihr Ellenbogen, oder sonst ein Körperteil von dir. Du sitzt auf dem Pott, und von der Küche her schallt es "Du mußt heute noch den Rasen mähen. Sollen wir die Hecke heute oder morgen schneiden? Hast du schon deinen Schwager zurückgerufen?"
Da deine Hmhs nicht zurückschallen bis in die Küche, eskaliert es beim Zähneputzen, und du schreist laut "Meine Fresse, laß mich doch endlich mal 5 Minuten in Ruhe!!!" während sich der Mund voller Zahnputzschaum über das ganze Bad entleert.

"Ich hab dir Kirschstreusel gebacken, magst du ein Stück?"
"Nein" (habe doch grade erst gegessen, das ist ja widerlich)

Nächster Morgen, noch vor dem ersten Kaffee: "Heute mußt du das und das, und morgen machen wir das und das, hast du an das und das gedacht? Immer noch nicht?" Während du dich mit Kaffee, Buch und Zichten verziehst, geht unten das Mantra der Pflichten und Vorhaben gnadenlos weiter, in Endlosschleife.

Ich bin allerdings froh, wenigstens in den letzten zwei, drei Jahren das Buch beim Essen weggelassen zu haben, und mir die Mühe gemacht zu haben, ein paar Spielregeln aufzustellen, die uns das Zusammensein etwas leichter gemacht zu haben. Heute ist heute, was morgen zu tun ist, interessiert mich heute nicht, usw. Und mich bedanken habe ich gelernt.
Mütter eben, aber irgendwann sind sie halt nicht mehr da.

(inspiriert von Frau Nessys Beitrag.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Rendez-vous avec moi-meme 1986

Beim Schränke ausräumen im alten Haus auch den mit meinen alten Schulsachen vorgeknöpft. Fiel erstaunlich leicht, Altkleider und -papier. Dann aber in einer weißen(!) Bundfalten(!)hose einen 10-Mark-Schein gefunden, ach der hätte mir damals sicher genutzt.
In der Jacke der Totenzettel von der Beerdigung des einzigen Jungen im Dorf, der nett zu mir war, mit 18 im Auto verunglückt. Wußte ich dann auch, wann ich die Jacke das letzte Mal trug.
In den Schulunterlagen der Entschuldigungszettel meines Abiturjahres, ganz profan: 2.-4. September, Grund: Familienangelegenheit (3 Tage frei für den Tod meiner Schwester) 10. Oktober, beurlaubt, Grund: Musterung.
Dann gleich dabei einige handgeschriebene Fassungen meiner Wehrdienstverweigerung, damals mußte man sich noch erklären, und wenn man Pech hatte, mußte man auch zum mündlichen Verhör (mußte ich nicht.), dafür wurde ich von meiner Restfamilie geteert und gefedert, weil ich mir so "sämtliche Zukunftsaussichten verbauen würde."
In der Begründung spielte ich meinen größten Trumpf: 5 Tote in der Familie, 2 Tote im Freundeskreis.
Also wirklich nicht verwunderlich, warum der kleine Lucky sich die Haare schwarz färbte, toupierte und vorne lang wachsen ließ.
Ich hab dann ein wenig geweint, für den kleinen Lucky Version 1986, und eine kleine Kerze angesteckt.

Mittwoch, 18. November 2009

Apo-Eukalyptischer Karneval

Isch schtink no Eukalyptus,
isch bin enne Koala.
Alaaf!

Und das mir. Sogar Kettenrauchen (geht wieder!) hilft nicht gegen dieses Durchdrungensein von Eykalyptos. Alles schmeckt oder riecht so. Ürgs.
Warum heißt das eigentlich so? Ich würde es definitiv Dyskalyptos nennen! Bäh, Gelomyrtol.

Andererseits:
Knuddelbedürftiges Koalabärchen mit großen fieberglänzenden Augen in liebevoll treusorgende Hände abzugeben. Anyone?

Montag, 9. November 2009

Tunten & Technik III: Alaaaaarm bei Lucky

(aus der Reihe "Wie handwerklich begabte Homosexuelle sich selbst ganz professionell und ohne ADAC aus der Autopanne helfen"

Zu sagen, der Lucky wäre ganz entspannt bei seiner Deutschland-Durchquerung per Autobahn wäre genauso falsch wie die Behauptung, daß Gürtelrosen die schönsten Rosen seien.
Es hängt ja schließlich immer am ganz dünnen seidenen Faden, der Tank kann sich leeren, die Abfahrt verpaßt werden, ein Reifen platzen oder Herr Lucky einschlafen oder sich beim Spurwechsel vertun, um nur einiges zu nennen.

Jedenfalls, gestern in Herford (oder so ähnlich), Mitte der Strecke, vorbildlich und zum richtigen Zeitpunkt getankt, Proviant und Wasser für den Fahrer besorgt, losfahren wollen, da ertönt dieses penetrante Tüdelüdelüdelüdelüdelüdel, welches mir sagen soll, daß mit dem Auto was nicht stimmt, und die STOP-Leuchte blinkt auf, die mir sagt, daß ich sofort das Auto stehen lassen und mich an einen Vetragshändler wenden soll. Um acht Uhr Sonntag abend, auf einem novembernachtdunklen Rastplatz in Herford. Wo ich eben noch vorm Toilettenbesuch beschlossen hatte, dieses Mal auch zu reagieren, wenn vor mir wieder jemand so mit seinem Gemächt vor mir wedelt wie bei der Hinfahrt.

Ich schweife ab. Also erstmal Geräusch ignorieren. Leider eskaliert es, bevor ich den Parkplatz verlassen habe, also zurücksetzen und wieder parken. Motor aus, Motor an. Jetzt gehts! Nee, doch nicht.
Ich weiß nicht, obs nur mir so geht, wohl nicht, aber der Anschein von gutsortiert, fachmännisch und selbständig in der Welt zurecht kommen ist zumindest bei mir hauchdünn bis fadenscheinig, und in solchen Momenten knäult sich der weitläufige Magen des Lucky zu einem kleinen ängstlichen Mäuschen und Lucky selbst mutiert zu einem hilflosen 3jährigen, der mal wieder was angestellt hat und bestraft werden muß.
Also Aktion: Motorhaube auf (sieht immer professionell aus und vielleicht kommt jemand helfen, neugierige Menschen gibts ja immer) und Handbuch raus. Hmh, Kühlfüssigkeit, Bremsflüssigkeit, Motoröl. Kühlflüssigkeit, könnte es sein, Motor ist ja sehr heiß, oder kommt das vom 180-Fahren? Wasser ist ja da. Nimmt man da Wasser, oder was spezielles? Mal in den Tankshop fragen. Oh, der ist sehr voll, und womöglich die Frage peinlich. Sowas weiß ja schließlich jeder, der Auto fährt. Eigentlich.
Oder einfach auf dem Parkplatz in ein kleines Knäuel zusammenknäueln und sterben, unauffällig? Oder doch den ADAC anrufen? Motorhaube wieder zu, Motor an. Tüdelüdelüdelüdelüdelüdel. Rückwärtsgang, komisch, dann tütets nicht. Also los. Doch nicht, es fängt wieder an.
Blanke, nackte Verzweiflung, sogar Rauchen ist vergessen. Es sind doch noch 380 km bis Berlin!
Schluck Wasser aus neu gekaufter Flasche, das Tüdeln hört auf. Gut. Wasser absetzen, Mist, jetzt fängt es wieder an.

Moment.

Wasserflasche anheben. Tüdeln hört auf. Wieder abstellen, Tüdeln fängt an. Nachschauen.
Oh. Die Wasserflasche stand auf dem Schalter zum Öffnen des Cabriodachs. Das löste den Alarm aus.

Und so hat Herr Lucky einiges Geld gespart, den ADAC nicht gebraucht, sich nicht im Tankshop vor restjugoslawischen Truckern blamiert und einen alarmierenden alarmauslösenden schweren gravierenden Ausnahmefehler an seinem Auto selbsttätig mit seinen eigenen Händen behoben (so wie damals das mit der Fußmatte, s.o.) und kann wieder in die Nacht hinausfahren.
Der Magen allerdings entknotete sich erst bei Helmstedt.

Sonntag, 8. November 2009

Perfide

Gestern auswärts festgestellt, daß der Muff eines seit anderthalb leerstehenden Hauses mit gut gefüllten Schränken sich dann doch überall drauflegt, wie ein öliger Film.
Während man drinnen ist, bemerkt man ihn kaum, erst wenn man sich in lebendiger Umgebung befindet, riecht man wie 3 Altenheime.
Ich fahre dann heute mal zurück, 1/4 des Ausräumens erst erledigt, und wasche alles gründlich. Dann doch lieber nach kalten Rauch stinken.

Donnerstag, 5. November 2009

Schuhe

Heute 68 Paar Schuhe in Müllbeutel verpackt.
Meine Mutter war sicher keine Imelda Marcos, aber immer auf der Suche nach dem perfekten bequemen, und möglichst auch nicht zu häßlichen Schuh für ihre geschundenen Füße und Knochen - eine Utopie, wie es scheint.

Samstag, 24. Oktober 2009

Duster

Also von mir aus können wir die Uhr auch schon jetzt umstellen, wird eh nicht mehr hell bis März.

Freitag, 18. September 2009

Tod am Morgen

Liebe kleine große Spinne,
die du jetzt tot und zerquetscht in der Zimmerecke liegst, es tut mir leid.
Aber wenn du dich mit deinen langen langen Beinen sonstwo und nicht direkt vor meinen Augen, noch vor dem ersten Morgenkaffee, abgeseilt hättest und mir gezeigt hättest, was man mit acht langen langen Beinen alles so veranstalten kann, daß ich schielen mußte, dann könntest du weiter diesen herrlichen Frühherbsttag genießen, und vielleicht noch deine Kinder und Kindeskinder irgendwo versteckt hüten.
Wärst du deinem Tagwerk irgendwo auf der Terrasse nachgegangen, oder in einer weniger bewohnten Ecke der Wohnung, dann hätte ich das getan, was ich meist tue, ignorieren und hoffen, daß es sich von selbst erledigt, aber so hast du die brutale Aktion selbst herausgefordert und bist eines langen qualvollen Todes gestorben. Hättest du wenigstens die zweite oder dritte Tasse Kaffee abgewartet, wäre ich im Vollbesitz meiner motorischen Fähigkeiten gewesen und hätte ein passendes Gerät gefunden, um dich nach draußen zu bugsieren und nicht diesen komischen Schrubberersatz, mit dem ich dich immer nur halb treffen konnte. Schlechtes Timing, Baby.
Es tut mir leid, aber du bist selber schuld. Falscher Ort, falsche Zeit.

Dienstag, 8. September 2009

Elektrolytverlust

Aua aua aua, dabei wars doch so ein reizender Abend mit dem Herrn Spango und Glammie, aber der letzte Wodka-Cranberry war dann wohl doch einer zu viel.
Es ist schon ein Verbrechen, daß Herr Spango so geizig mit sich umgeht und seine Weltsicht schon länger nicht mehr verbloggt (er hat Besserung versprochen), und außerdem mir nicht sein Herz, seinen Geist und seinen Körper schenkt (keine Besserung in Sicht).
Immerhin habe ich ihm ganz brachial gestanden, daß ich ihn vom Fleck weg heiraten würde, so hab ich das wenigstens aus dem System. Neben einigen anscheinend lebenswichtigen Elektrolyten, die fehlen. Aua aua aua.
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the sacred and the profane

So viel Rauch, so wenig Feuer?

Du bist nicht angemeldet.

Rauchzeichen an:

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kiekste, wa?

grace

Schall & Rauch:

geile bsau
geile bsau
marco (Gast) - 2014/08/17 11:11
Merengue
Ich liebe Tango. Bzw. ich liebe Lateinamerikanische...
Sepp (Gast) - 2013/12/13 15:12
Goodbye Vienna! Hello...
Liebe Herrschaften und Herrschaftinnen, Sie müßten...
luckystrike - 2013/03/23 21:30
Naja, wie alle halt ich...
Naja, wie alle halt ich diese weiße kalte Hölle nicht...
luckystrike - 2013/03/23 19:55
Nein, ich meinte doch,...
Nein, ich meinte doch, seit diesem Posting wieder etwas...
arboretum - 2013/03/23 19:21
Klar gehts besser. Aber...
Klar gehts besser. Aber ein bissel Trauer für Mogli...
luckystrike - 2013/03/22 20:54
Treue Seele. Ich hoffe,...
Treue Seele. Ich hoffe, es geht Ihnen wieder besser.
arboretum - 2013/03/20 18:16
Tränen für Mogli
Es ist schon etwas unglaublich, besonders wenn man...
luckystrike - 2013/03/17 18:04

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